"Ich spreche mich für eine solche Verpflichtung in Deutschland aus", sagte der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag). Dass die Impfquote nur langsam steige, nannte er "ärgerlich". Impfen rette Leben, Impfen bedeute Solidarität, betonte Mazyek. "Dies gilt nach den Maßstäben des vernünftigen Bürgers und der Ethik des Islam."
Impfkampagne läuft seit dem Sommer
Mazyek wies darauf hin, dass die Impfquote unter muslimischen Bürgernleicht über dem allgemeinen Durchschnitt liege. In manchen Gemeinden seien es nach eigenen Erhebungen 90 Prozent und mehr. Zugleich sagte der ZMD-Vorsitzende, "wir müssen noch mehr werben und noch mehr Moscheen gewinnen, dabei mitzumachen".
Bereits seit dem Sommer laufe eine Impfkampagne seines Verbandes, zu der regelmäßige Freitagspredigten, Aufklärungsveranstaltungen und Schulungen von Multiplikatoren gehören. "Viele Moscheen richten seit einem halben Jahr regelmäßige wöchentliche Impftage ein, meist den ganzen Tag, welche nicht nur von Gläubigen der Moschee ausgiebig genutzt werden", sagte Mazyek.
Bundestag will über Impfpflicht beraten
Über eine allgemeine Impfpflicht will der Bundestag in den nächsten Wochen auf der Grundlage fraktionsübergreifender Gruppenanträge beraten. Ab Mitte März gilt eine einrichtungsbezogene Corona-Impfpflicht. Sie bezieht sich auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Einrichtungen, in denen besonders durch Covid-19 gefährdete Menschen wohnen, behandelt oder betreut werden. Dazu zählen unter anderem Krankenhäuser, Reha-Einrichtungen sowie Pflege- und Behinderteneinrichtungen.