Indiens Regierung kämpft vor dem Obersten Gericht des Landes um das Recht, die 40.000 Rohingya-Flüchtlinge in Indien als "Gefahr für die nationale Sicherheit" nach Myanmar abschieben zu dürfen, wie indische Medien berichteten.
Unterstützung erhalte die hindu-nationalistische Regierung von Premierminister Narendra Modi von der Hindutva-Bewegung. Hindutva bezeichnet das radikale politische Konzept, aus Indien einen hinduistischen Gottesstaat zu machen.
Gewaltsames Vorgehen
In den vergangenen Tagen hatten in Neu Delhi und in Jammu und Kaschmir Tausende Muslime gegen das gewaltsame Vorgehen der Armee Myanmars gegen die Rohingya demonstriert. Dabei kam es laut indischen Medien zu Zusammenstößen mit Hindus. Jammu und Kaschmir ist ein autonomer indischer Bundesstaat, der einzige landesweit mit einer muslimischen Bevölkerungsmehrheit.
Deportation
Indiens Innenminister Kiren Rijiju hatte Anfang August dem Parlament mitgeteilt, die Regierung habe "detaillierte Anweisungen zur Deportation illegaler Ausländer, einschließlich der Rohingya" erteilt. Rohingya-Vertreter haben gegen den Ausweisungsbeschluss geklagt.
Bei seinem offiziellen Besuch in Myanmar in der vergangenen Woche hatte sich Premierminister Modi zu den Rohingya-Flüchtlingen in Indien und der Gewalt gegen die Rohingya an der Grenze zu Bangladesch nur indirekt geäußert. Modi und Staatsrätin Aung San Suu Kyi vereinbarten, gemeinsam gegen Terrorismus vorzugehen. Im offiziellen Sprachgebrauch der Regierung von Myanmar gelten Rohingya seit Ende August als "Terroristen".