"Sie zählen zu den großen Verlierern und Verliererinnen der Corona-Pandemie. Geschlossene Schulen und Kitas haben bei ihnen in der Regel dazu geführt, dass sie in ihrem Spracherwerb und auch schulisch weit zurückgeworfen wurden", sagte Anne Lütkes, Vizepräsidentin des Hilfswerkes.
Die Mädchen und Jungen seien vielfach einfach ihrem Schicksal überlassen worden. Aus Sicht der Kinderrechtsorganisation sollte deren Integration und Teilhabe an der Gesellschaft stärker als bisher befördert werden.
Schulpflicht für alle Flüchtlingskinder
Dazu seien passende Angebote zum Erlernen der deutschen Sprache nötig, ebenso die Bildungsintegration über einen ungehinderten Zugang zu Kindertageseinrichtungen und Ausbildungsstätten sowie eine Schulpflicht für alle Flüchtlingskinder von Anfang an, und zwar unabhängig von der Bleibeperspektive.
Auch die Teilnahme an niedrigschwelligen Kultur- und Freizeitangeboten mit gleichaltrigen Kindern in der Nachbarschaft hält Lütke als Schlüsselfaktoren für unabdingbar: "Mit der
zunehmenden Normalisierung des Alltags muss noch stärker als zuvor der Blick auf einen gleichen Zugang für alle Kinder zu Unterstützungs- und Förderangeboten gelegt werden." Sie sprach sich für eine Novellierung des Integrationsgesetzes aus, um diese Ziele schnell zu erreichen.