Interesse an Auszeit in Klöstern steigt nach Corona wieder

Einfach erholen

Nach der Corona-Pandemie steigt das Interesse an Aufenthalten in Klöstern wieder. Das bezieht sich auch auf jüngere Erwachsene. Ebenso hat sich die Besucherzahl im Vergleich zu der Zeit vor Corona bei den meisten Gästehäusern erholt.

Gästezimmer in einem Kloster der Benediktinerinnen / © Thomas Louapre (KNA)
Gästezimmer in einem Kloster der Benediktinerinnen / © Thomas Louapre ( KNA )

Das teilte die Deutsche Ordensobernkonferenz (DOK) am Freitag in Bonn mit.

Das Interesse an Einzelgesprächen mit Ordensleuten oder an sogenannter Geistlicher Begleitung wächst demnach ebenfalls. Die katholische Ordensobernkonferenz bezieht sich auf eine eigene Umfrage unter 20 Prozent der deutschen Ordensgemeinschaften. Demnach war knapp ein Viertel der Gäste auf der Suche nach geistlichen Erfahrungen; über 30 Prozent wünschten sich "einfach Erholung".

Klostergänge / © Stefan Quilitz
Klostergänge / © Stefan Quilitz

In manchen Gemeinschaften wurden Angebote nach dem Abflauen der Pandemie im vergangenen Jahr "zunächst noch zögernd wieder angenommen", wie es weiter hieß; vielfach habe es gewisse Unsicherheiten gegeben.

Besuche im Kloster nicht an Altersgrenzen gebunden

Mehrere Ordensgemeinschaften hätten daher ihre Angebote für Gastaufenthalte beendet, auch angesichts des hohen Alters von Schwestern und Brüdern. Einige Klöster hätten stattdessen Menschen im Kirchenasyl oder Geflüchtete aus der Ukraine aufgenommen.

Bett in einem Gästezimmer / © Harald Oppitz (KNA)
Bett in einem Gästezimmer / © Harald Oppitz ( KNA )

Besuche im Kloster sind den Angaben zufolge nicht an Altersgrenzen gebunden: Etwa die Hälfte der Gäste sei zwischen 30 und 60 Jahren alt gewesen, rund ein Fünftel unter 30 und rund 30 Prozent über 60 Jahre alt. Neben Christinnen und Christen, die rund 80 Prozent der Gäste ausmachten, seien auch Menschen anderer oder ohne Religionszugehörigkeit gekommen.

Eine Übersicht zu Gastaufenthalten in Klöstern und geistlichen Gemeinschaften bietet die neu aufgelegte Broschüre "Atem holen", die bei der DOK bestellt werden kann. Erstmals sind darin auch Häuser und Angebote evangelischer Kommunitäten vertreten; insgesamt finden sich mehr als 170 Adressen klösterlicher Niederlassungen, die entsprechende Angebote machen. Auch eine Online-Recherche ist möglich. 

Deutsche Ordensobernkonferenz

Die Deutsche Ordensobernkonferenz (DOK) ist der Zusammenschluss der Höheren Oberen der Orden und Kongregationen in Deutschland. Die Verantwortlichen der General- und Provinzleitungen von Ordensgemeinschaften sowie der Abteien und selbständigen Einzelklöster in Deutschland haben sich in der DOK zusammengeschlossen, um ihre Interessen in Kirche und Gesellschaft gemeinsam zu vertreten und sich gegenseitig zu helfen, das Ordensleben in seinen vielfältigen Phasen und Aspekten und in den immer neuen Herausforderungen der sich wandelnden Zeit zu verwirklichen.

Symbolbild Ordensfrauen im Gottesdienst / © Jannis Chavakis (KNA)
Symbolbild Ordensfrauen im Gottesdienst / © Jannis Chavakis ( KNA )
Quelle:
KNA