Internationale Bischöfe beenden Besuch im Heiligen Land

Aufruf zum Frieden

Fünf Tage lang war eine internationale Delegation katholischer Bischofe im Heiligen Land unterwegs - um ihre Solidarität mit den dortigen Christen zu zeigen. Die Gruppe beendete jetzt ihre Reise mit einem Appell an die internationale Gemeinschaft.

Die Bischöfe bei Amman (Mitte: Weihbischof Renz) / © Andrea Krogmann (KNA)
Die Bischöfe bei Amman (Mitte: Weihbischof Renz) / © Andrea Krogmann ( KNA )

In einer Erklärung forderte die Delegation stärkere internationale Bemühungen um eine Lösung im israelisch-palästinensischen Konflikt. "Das Recht Israels auf ein Leben in Sicherheit ist offenkundig, aber die andauernde Besetzung zerfrisst die Seele beider, des Besatzers und des Besetzten", heißt es von den Bischöfen. Während des Besuchs hatten die Bischöfe unter anderem Christen im Gazastreifen, im Westjordanland sowie irakische und syrische Flüchtlinge in Jordanien getroffen.

Politische Führer weltweit müssten "größere Energie auf eine diplomatische Lösung zur Beendigung von fast 50 Jahren Besetzung verwenden, so dass die beiden Völker und drei Religionen in Gerechtigkeit und Frieden zusammenleben können", forderten die Bischöfe. Angesichts der hohen Flüchtlingszahlen in Jordanien lobten die Bischöfe die Anstrengungen des Landes, der jordanischen Kirche und Nichtregierungsorganisationen. Zugleich appellierten die aber an die internationale Gemeinschaft, ihr Engagement für die Flüchtlinge und für Frieden in der Region zu verstärken.

Hoffnung auf Grundlagenvertrag

Die Bischöfe verurteilten anhaltende Enteignungen von Palästinensern durch Israel und die "gegen internationales Recht verstoßende Ausweitung der Sperrmauer in das Cremisan-Tal". Dadurch könnten 58 christliche Palästinenser-Familien aus Beit Dschalla den Zugang zu ihren Ländereien verlieren, so die Bischöfe. Beides unterminiere die christliche Präsenz im Heiligen Land. Es sei zu hoffen, dass der am 1. Januar in Kraft getretene Grundlagenvertrag zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Staat Palästina "ein Modell des Dialogs und der Kooperation zwischen Staaten bietet, das den Frieden der Religionen und die Gewissensfreiheit für alle Menschen respektiert und schützt".

Das "Internationale Bischofstreffen zur Solidarität mit den Christen im Heiligen Land" findet seit 1998 im Auftrag des Heiligen Stuhls und auf Einladung der katholischen Bischöfe des Heiligen Landes statt. Für die Deutsche Bischofskonferenz nahm der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Naher und Mittlerer Osten der Kommission Weltkirche, Weihbischof Thomas Maria Renz aus Rottenburg-Stuttgart, an der Reise teil.


Quelle:
KNA