Interreligiöses Olympia-Treffen feiert den Frieden

Vor Notre-Dame

Olympia ist nicht nur Medaillen und Rekorde. Über allem soll idealerweise der Gedanke von Frieden und Respekt zwischen Völkern und Kulturen stehen. Daran hat ein interreligiöses Treffen am Sonntag vor Notre-Dame in Paris erinnert.

Der Deutsche Nils Politt (r) führt vor dem Norweger Soeren Waerenskjold und Australiens Ben O'Connor während sie an der Kathedrale Notre Dame vorbeifahren. / © Dar Yasin/AP (dpa)
Der Deutsche Nils Politt (r) führt vor dem Norweger Soeren Waerenskjold und Australiens Ben O'Connor während sie an der Kathedrale Notre Dame vorbeifahren. / © Dar Yasin/AP ( dpa )

Vertreter der fünf Weltreligionen haben bei einem Treffen vor der Pariser Kathedrale Notre-Dame für Völkerverständigung und den Olympischen Frieden geworben. Am Sonntagmorgen teilten sie, umgeben von rund 100 Geistlichen des olympischen multireligiösen Zentrums, ihre Meinung und Gedanken darüber, wie Sport das Beste für Menschen und die Menschheit mobilisieren kann, berichtete das Portal Vatican News.

Neben Philippe Marsset, Weihbischof von Paris, vertraten das Christentum der Präsident der Protestantischen Föderation Frankreichs, Christian Krieger, und der orthodoxe Geistliche Anton Gelyasov. Außerdem waren jeweils ranghohe Repräsentanten des Islams, des Judentums, des Buddhismus und des Hinduismus anwesend. Unter den Teilnehmern war auch der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, Thomas Bach.

Olympischer Friedensgedanke

Die von der katholischen Kirche organisierte Feier erinnerte an eine ähnliche interreligiöse Zeremonie während der Olympischen Spiele am 5. Juli 1924 in Paris, zu der damals die meisten Athleten zusammenkamen, um den olympischen Friedensgedanken und den Respekt zwischen Völkern und Kulturen zu feiern. Weltkriegsverlierer Deutschland war damals allerdings zum zweiten Mal nach 1920 von den Olympischen Spielen ausgeschlossen.

Am Sonntag trugen Teilnehmer aus dem Christentum, Judentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus neben freien Reden auch Gebete, Lesungen und Appelle vor. Der Verantwortliche der Französischen Bischofskonferenz für die Olympischen Spiele, Bischof Emmanuel Gobillard, berichtete vor dem Treffen, vielen Athletinnen und Athleten gehe es bei Olympia nicht vorrangig um den Sieg, sondern um eine tiefere menschliche Erfahrung. Viele suchten während dieser Zeit die Gelegenheit, zu beten, Beichte abzulegen oder einfach einen Segen zu empfangen.

Sport- und Olympiaseelsorge

Die deutsche Olympiamannschaft wird seit mehr als 50 Jahren bei Sommer- und Winterspielen von einem ökumenischen Seelsorgerteam begleitet. Ein katholischer und ein evangelischer Geistlicher bieten den Athleten, Trainern und Betreuern Gesprächsmöglichkeiten und Gottesdienstbesuche an. Auch bei den Paralympischen Spielen stellen die beiden großen Kirchen ein Seelsorgerteam, das den Sportlern mit Behinderung zur Seite steht. Bei den Universiaden, den Weltsportspielen der Studenten, reisen meist ebenfalls Seelsorger mit.

Zuschauerin bei den olympischen Spielen / © Hendrik Schmidt (dpa)
Zuschauerin bei den olympischen Spielen / © Hendrik Schmidt ( dpa )
Quelle:
KNA