Die deutsche Olympiamannschaft wird seit mehr als 50 Jahren bei Sommer- und Winterspielen von einem ökumenischen Seelsorgerteam begleitet. Ein katholischer und ein evangelischer Geistlicher bieten den Athleten, Trainern und Betreuern Gesprächsmöglichkeiten und Gottesdienstbesuche an. Auch bei den Paralympischen Spielen stellen die beiden großen Kirchen ein Seelsorgerteam, das den Sportlern mit Behinderung zur Seite steht. Bei den Universiaden, den Weltsportspielen der Studenten, reisen meist ebenfalls Seelsorger mit.
Erstmals betreuten Olympiapfarrer bei den Winterspielen 1972 in Sapporo/Japan die deutschen Athleten. Bei den folgenden Sommerspielen in München erlebte das ökumenische Tandem mit, wie die palästinensische Terrororganisation "Schwarzer September" Mitglieder der israelischen Mannschaft als Geiseln nahm; elf Israelis, ein Polizist sowie fünf Attentäter starben. Damals waren Heinz Summerer (1934-2013) katholischer und Georg Rückert (1914-1988) evangelischer Olympiapfarrer und leisteten im Olympischen Dorf Beistand. Der Münchner Summerer gilt als Pionier der Sportlerseelsorge.
Seit Mai 2018 betreut auf katholischer Seite die Seelsorgerin Elisabeth Keilmann aus Bochum die Sportler. Sie ist Sport- und Olympiaseelsorgerin der Deutschen Bischofskonferenz und zugleich Geistlicher Beirat des DJK-Sportverbandes. Seit 2006 ist auf evangelischer Seite Pfarrer Thomas Weber aus Gevelsberg im Olympiaeinsatz. Die paralympischen Sportler betreute bislang Elisabeth Keilmann gemeinsam mit dem evangelischen Kollegen Christian Bode. (KNA/04.08.2021)