Die Brexit-Debatte sei "in den Sitzungssälen von Brüssel oder Straßburg oder London" entschieden worden. Eamon Martin kritisiert, die Debatte habe genau jene Menschen ausgeschlossen, die am meisten vom Brexit betroffen sein werden. Vor Ort wirke sich der EU-Austritt auf Unternehmen aus, auf Landwirtschaft, Fischerei und auf Menschen, deren Lebensunterhalt in Tourismus, Handel und Verkehr besteht.
Egoismus und Spaltung
Er habe große Sorge vor einer Polarisierung von Gemeinschaften, vor allem in Nordirland, so Martin. Sektierertum, die Worte "uns" und "wir" seien auf dem Vormarsch. Gespräche drehten sich mehr um Grenzen und Barrieren statt um Brücken und Gemeinsames.
Der in Derry geborene Erzbischof mahnte die Iren zu Respekt vor dem Karfreitagsabkommen von 1997, das den jahrzehntelangen Bürgerkrieg beendet hatte. Es sei "das beste, was in den vergangenen 20 Jahren erreicht wurde". Dieses Erreichte, etwa Freizügigkeit und der Wegfall von militärischen und Grenzkontrollen, sei "sehr zerbrechlich".