Islamische Weltliga zu Kopftuchverboten

"Sind zu akzeptieren"

Kopftuchverbote in westlichen Ländern sind aus Sicht des Generalskretärs der Islamischen Weltliga, Muhammad al Issa, legitim und müssen von den Muslimen akzeptiert werden. "Wer bleiben will, muss das Kopftuch abnehmen", so Issa. 

Eine Muslima in Berlin / © Wolfram Kastl (dpa)
Eine Muslima in Berlin / © Wolfram Kastl ( dpa )

Wer das Kopftuch nicht abnehmen möchte, müsse das Land verlassen. "Das sagt der Islam", ergänzte Issa gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Es stehe Muslimen frei, den Rechtsweg einzuschlagen, Gerichtsurteile seien dann aber hinzunehmen.

"Hasst das Land nicht!", so der saudische Generalsekretär. "Es hat einem ja Arbeit und die Staatsbürgerschaft gegeben, und diese Länder haben ihre Grenzen für muslimische Flüchtlinge geöffnet."

Koran stehe nicht über Verfassung

Muslime dürften den Koran nicht über die Verfassungen der Länder stellen, in denen sie leben. "Das geht nicht, das wäre Anarchie. Mit dem Visumantrag und erst recht mit dem Betreten eines Landes habe ich seine Verfassung zu akzeptieren. Ansonsten reise ich nicht in das Land." Dies stehe im Einklang mit der Scharia und dem gesunden Menschenverstand. Terroranschläge gegen das Land, in dem man lebt, seien zudem Verrat, "und der Koran verbietet Verrat".

Die Islamische Weltliga wurde 1962 von Saudi-Arabien gegründet, das die Organisation finanziert. Sie ist mit Religionsgelehrten und weiteren Experten aus zahlreichen Ländern besetzt und versteht sich als kulturelle und religiöse Vertretung der islamischen Völker.

Kritiker warfen der Organisation immer wieder vor, sie unterstütze weltweit fundamentalistische Strömungen.


Quelle:
KNA