Islamisches Zentrum verlässt Hamburger Schura

Austritt nach Kontroversen

"Nach einem langwierigen Prozess der Auseinandersetzung mit Grundsatzfragen", so das Islamische Zentrum Hamburg, sei die Konsequenz, nicht länger Mitglied der Schura, des Rates der islamischen Gemeinschaften in Hamburg, zu sein.

 Imam-Ali-Moschee oder Blaue Moschee des Islamischen Zentrums Hamburg / © Daniel Bockwoldt (dpa)
Imam-Ali-Moschee oder Blaue Moschee des Islamischen Zentrums Hamburg / © Daniel Bockwoldt ( dpa )

Am Sonntagabend habe das Islamische Zentrum Hamburg (IZH) seinen Austritt bekanntgegeben, teilte die Schura mit. Zuletzt war bekannt geworden, dass die Fraktionen der Ampel-Koalition gegen das Zentrum vorgehen wollen. Die Hamburger Grünen sprachen sich bei ihrem Landesparteitag am Wochenende laut Medienberichten für ein Ende der bisherigen Partnerschaft aus.

Islamisches Zentrum Hamburg tritt aus Schura aus

Das als Vertretung der iranischen Regierung in Europa geltende und vom Verfassungsschutz beobachtete Islamische Zentrum Hamburg (IZH) ist aus dem Rat der Islamischen Gemeinschaften in Hamburg (Schura) ausgetreten. Das teilte der Schura-Vorsitzende Fatih Yildiz am 20. November im Anschluss an eine Versammlung des Rates mit. "Wir haben es uns nicht einfach gemacht und zahlreiche Gespräche geführt, die zu dem Resultat geführt haben, dass das IZH kein Mitglied mehr bei der Schura ist."

Die blaue Moschee des Islamischen Zentrums Hamburg / © Daniel Reinhardt (dpa)
Die blaue Moschee des Islamischen Zentrums Hamburg / © Daniel Reinhardt ( dpa )

Seit längerer Zeit habe sich die Aufmerksamkeit stark auf das IZH fokussiert, sagte der Schura-Vorsitzende Fatih Yildiz. "Die Weiterentwicklung als Gemeinschaft bedarf der konstruktiven Auseinandersetzung innerislamisch sowie gesamtgesellschaftlich relevanter Themen für das muslimische Leben in Hamburg. Wir haben es uns nicht einfach gemacht und zahlreiche Gespräche geführt, die zu dem Resultat geführt haben, dass das IZH kein Mitglied mehr bei der Schura ist."

Vom Verfassungsschutz beobachtet

Das IZH betreibt die berühmte Blaue Moschee an der Hamburger Außenalster. Es wird vom Landesamt für Verfassungsschutz als Außenposten des iranischen Mullah-Regimes in Europa gesehen und steht seit Jahren unter Beobachtung. Kürzlich war der stellvertretende Leiter des Zentrums wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung ausgewiesen worden.

Die stellvertretende Schura-Vorsitzende, Özlem Nas, mahnte, dass Kritik konstruktiv geäußert werden solle. Anfeindungen gegen das Zentrum, Koranverbrennungen oder Körperverletzung seien "eindeutig grenzüberschreitend". Die Schura kooperiert mit der Stadt und gestaltet den islamischen Religionsunterricht an den Schulen mit.

 

Quelle:
KNA