Nachdem US-Präsident Donald Trump Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannt hatte, war es in Deutschland zu Demonstrationen gekommen, bei denen antisemitische Hassparolen skandiert und Israel-Flaggen verbrannt wurden. Dabei handle es sich um einen "hoch symbolischen Akt, der verboten werden sollte", sagte Issacharoff.
Vor einem wachsenden Antisemitismus warnte der Diplomat im Zuge der muslimischen Zuwanderung. "Die Gefahr ist größer geworden. Und damit die Notwendigkeit, sich damit auseinanderzusetzen."
"Deutsche Erzählung übernehmen"
Wer nach Deutschland komme und Bürger dieses Landes werden wolle, müsse "die deutsche Erzählung" übernehmen, so Issacharoff. "Das schließt mit ein, dass Deutschland eine besondere Beziehung zu Israel hat." Schulen und Universitäten seien gefragt. "Auch ein Dialog zwischen den verschiedenen Religionsgemeinschaften würde helfen."
Besorgt zeigte sich der Botschafter auch über Äußerungen von AfD-Spitzenpolitikern. Zu Jahresbeginn hatte der Fraktionsvorsitzende der AfD im thüringischen Landtag, Björn Höcke, das Berliner Holocaust-Mahnmal als "Denkmal der Schande" bezeichnet. Dies sei "eine Beleidigung für jeden Juden und jeden gutherzigen Deutschen", sagte Issacharoff.
Unterdessen berichtet das Magazin "Focus", die AfD wolle in der kommenden Sitzungswoche des Bundestags einen Antrag einbringen, in dem die Bundesregierung aufgefordert werde, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen.