Örtliche Medien berichten über die Gerichtsentscheidung an diesem Dienstag. Damit beendeten die Richter einen seit 14 Jahren dauernden Rechtsstreit um ein umstrittenes Geschäft aus dem Jahr 2004 zwischen einem damaligen Patriarchatsangestellten und der Ateret-Cohanim-Vereinigung.
Korruptionsvorwurf
Die Kirche hatte den damaligen Kaufvertrag, dessentwegen Patriarch Irinaios I. 2005 zurücktreten musste, gerichtlich angefochten. Der Kauf sei ohne Genehmigung der Kirchenleitung und durch Korruption zustande gekommen; zudem sei der Preis viel zu niedrig gewesen, so die Argumentation. Die beiden Hotels "Imperial" und "Petra" unmittelbar am Jaffa-Tor waren von dem danach ins Ausland geflohenen Angestellten deutlich unter Wert an die jüdische Ateret-Cohanim-Vereinigung verkauft worden.
Käuferklage
Vier Jahre nach dem Kauf, den unter anderem der inzwischen ins Ausland geflohene Patriarchats-Finanzchef Nikolaus Papadimas unterzeichnet hatte, zogen die Käufer vor Gericht. Sie hatten für die beiden Gebäude, in denen sich neben Hotels auch mehrere Geschäfte und Restaurants befinden, einen Preis von 500.000 Dollar und 1,25 Millionen Dollar gezahlt - für die Lage sehr günstig. Die gegenwärtigen Bewohner und Betreiber befürchteten Medienberichten zufolge, bei einem tatsächlichen Besitzerwechsel herausgeklagt und durch jüdische Familien und Betriebe ersetzt zu werden.
Kritik an Immobilienverkäufen
Jüdische Organisationen haben in den vergangenen Jahren immer wieder Immobilien im christlichen oder im muslimischen Viertel der Altstadt aufgekauft. Diese werden seither meist von jüdischen Familien bewohnt. Die Christen vor Ort hatten wiederholt gegen den Verkauf von Kirchenbesitz protestiert. Dadurch werde die Bevölkerungsstruktur in den Stadtvierteln verändert, argumentierten sie. Ebenso hatten die palästinensischen Behörden und die Regierung Jordaniens die Verkäufe kritisiert.
Die griechisch-orthodoxe Kirche gehört neben dem israelischen Staat zu den größten Landbesitzern in Jerusalem. Zuletzt war auch Patriarch Theophilos III. wegen angeblicher Verkäufe von Kirchenland im israelischen Westteil Jerusalems in die Kritik geraten.