Italiens Bischöfe warnen vor "Kriegstrommeln" in Europa

Geld besser für Bedürftige ausgeben

Angesichts der massiven Aufrüstungspläne in Europa zeigen sich die katholischen Bischöfe Italiens skeptisch. Wie der Vatikan setzen auch sie auf Verhandlungen statt auf mehr Waffen, betonten sie nach einer Sitzung des Ständigen Rates.

Ein Panzer der vom Typ Leopard 2 / © Armin Weigel (dpa)

Die Italienische Bischofskonferenz hat sich kritisch zu den politischen Plänen für eine verstärkte Aufrüstung in Europa geäußert.

Zum Abschluss der Sitzung ihres Ständigen Rats erklärten die mehr als 200 Bischöfe am Mittwoch in Rom: "Der Krieg, der oft von unmenschlichem Nationalismus befeuert wird, hat erneut Europa mit Blut befleckt. Das erfordert entschiedene politische und diplomatische Initiativen für den Frieden."

Geld vor allem für Bedürftige und für die sozial Schwachen ausgeben

Europa sei zum Frieden berufen und müsse diese Rolle auch auf globaler Ebene einnehmen, heißt es in der Erklärung. "In einem historischen Moment, in dem Sicherheit und Verteidigung betont werden, ist es fundamental, dass diese Anliegen nicht zum Trommeln für den Krieg werden." 

Es sei dringend, Geld vor allem für Bedürftige und für die sozial Schwachen auszugeben sowie in Bildung, Gesundheit und Klimaschutz zu investieren.

Rüstungsausgaben weltweit auf Rekordhoch

Weltweit haben Staaten im vergangenen Jahr so viel Geld für Waffen und Rüstung ausgegeben wie nie zuvor. Wie das Friedensforschungsinstituts Sipri in Stockholm mitteilte, wurden im Jahr 2023 global über 2,4 Billionen US-Dollar für militärische Zwecke investiert, was einen Anstieg von 6,8 Prozent zum Vorjahr bedeutet. Auch seien erstmals seit 2009 wieder gleichzeitig auf allen Kontinenten die Ausgaben gestiegen.

"Exportschlager": Deutsche Panzer / © Jörg Hüttenhölscher (shutterstock)