Die Richter erklärten demnach eine Vorschrift der Region Venetien für verfassungswidrig, die für religiöse Veranstaltungen in Moscheen die italienische Sprache vorschrieb. Ausgenommen davon sollten nur kultische Handlungen sein. Die Region Venetien hatte diesen Schritt mit dem Wunsch nach mehr Kontrolle und Transparenz begründet. So sollten Predigten religiöser Extremisten verhindert werden.
Lob und Kritik
Die katholische Kirche begrüßte die Entscheidung des Verfassungsgerichts. Es bekräftige damit die Religionsfreiheit, sagte ein Vertreter des Patriarchats von Venedig laut der Tageszeitung "Avvenire" (Samstag). Der Präsident der Region Venezien, Luca Zaia von der rechtspopulistischen Partei Lega Nord, kritisierte das Urteil.
Beschluss von 2016
Die italienische Regierung hatte sich mit islamischen Verbänden im Juli 2016 auf freiwilliger Basis darauf verständigt, dass Imame künftig auf Italienisch predigten sollten.
In Italien leben unter rund 60 Millionen Einwohnern nach Regierungsangaben 1,6 Millionen Muslime. Rund die Hälfte von ihnen stammt aus Marokko und Albanien.