Italiens Parlamentspräsident Fontana erhält Anruf vom Papst

Dank für die Antrittsrede

Italiens Parlamentspräsident Lorenzo Fontana hat laut eigenen Angaben einen Anruf von Papst Franziskus erhalten. Beide hätten einander für ihre Worte gedankt. Fontana hatte zuvor in seiner Rede einen Gruß an den Papst ausgerichtet.

Lorenzo Fontana nach seiner Wahl zum Präsidenten der Abgeordnetenkammer / © Alessandra Tarantino (dpa)
Lorenzo Fontana nach seiner Wahl zum Präsidenten der Abgeordnetenkammer / © Alessandra Tarantino ( dpa )

In der TV-Talkshow "Porta a Porta" sagte der Politiker am späten Dienstagabend, der Papst habe ihn am Samstag angerufen und ihm für die Worte in seiner Antrittsrede vom Freitag gedankt.

Papst religiöser Bezugspunkt für Italiener

Fontana hatte in seiner Rede vor der Abgeordnetenkammer einen Gruß an den Papst gerichtet, der für die Mehrheit der Italiener ein religiöser Bezugspunkt sei. Anschließend hatte er Franziskus dafür gedankt, dass dieser "einen diplomatischen Einsatz ohne gleichen für den Frieden an den Tag legt".

Fontana, der als konservativer Katholik gilt, äußerte sich in der Talkshow auch über seine Haltung zu Homosexuellen. Ihm Homophobie zu unterstellen, sei ein politisches Manöver, sagte er. Er respektiere jeden Menschen, unabhängig von seiner Herkunft oder seinen persönlichen Entscheidungen. Bei Fontanas Wahl am Freitag hatten einzelne Abgeordnete der linken Minderheit im Parlament Spruchbänder hochgehalten, auf denen sie ihm Homophobie vorwarfen.

Fontana Familienminister und Minister für EU-Angelegenheiten

Der 42-Jährige ist Abgeordneter der rechtspopulistischen Partei Lega. Unter dem scheidenden Ministerpräsidenten Giuseppe Conte war er zunächst Familienminister, später Minister für EU-Angelegenheiten.

Radikale Rechte feiert Wahlsieg in Italien

Der Wahlsieg von Giorgia Meloni und deren rechtsradikaler Partei Fratelli d'Italia hat bei ihren rechten Verbündeten in Europa Jubel und Genugtuung, vielerorts aber vor allem Sorgen hervorgerufen. Die Nationalistin und EU-Skeptikerin wurde bei der Wahl klar stärkste Kraft, nach Hochrechnungen vom Montagmorgen kommen die "Brüder Italiens" auf mehr als 26 Prozent der Stimmen. Die gesamte Rechtsallianz hat wegen der Besonderheiten des italienischen Wahlrechts künftig eine klare, absolute Mehrheit im Parlament.

Giorgia Meloni, Vorsitzende der rechtsradikalen Partei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) / © Oliver Weiken (dpa)
Giorgia Meloni, Vorsitzende der rechtsradikalen Partei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) / © Oliver Weiken ( dpa )
Quelle:
KNA