Janina Hartwig über ihre Rolle und die echte Schwester Hanna

"Kirchen beeindrucken mich sehr"

Am Dienstag startet der ARD-Dauerbrenner "Um Himmels Willen" mit 13 neuen Folgen. KNA sprach mit Janina Hartwig (55) über ihre Rolle als Schwester Hanna und ihren Bezug zu Kirchen. 

Autor/in:
Barbara Just
Schauspielerinnen Nina Hoger (Oberin Theodora, l.) und Janina Hartwig (Schwester Hanna) bei Dreharbeiten für "Um Himmels Willen" / © Ursula Düren (dpa)
Schauspielerinnen Nina Hoger (Oberin Theodora, l.) und Janina Hartwig (Schwester Hanna) bei Dreharbeiten für "Um Himmels Willen" / © Ursula Düren ( dpa )

Es ist inzwischen die 16. Staffel mit Geschichten aus dem Kloster Kaltenthal und den ewigen Scharmützeln zwischen Orden und Bürgermeister. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) sprach mit Janina Hartwig (55) über ihre Rolle als Schwester Hanna, ihren persönlichen Bezug zu Kirchen und ihre Freundschaft zu einer echten Ordensschwester dieses Namens.

KNA: Frau Hartwig, mehr als zehn Jahre verkörpern Sie inzwischen Schwester Hanna. Wie würden Sie deren charakterliche Entwicklung beschreiben?

Hartwig: Die Charaktere aller Figuren müssen ähnlich bleiben. Es würde das dramaturgische Gefüge dieser Serie sprengen, wenn etwa Schwester Hanna sich total verändern würde. Es wäre doch schade, wenn sie sich zum Beispiel nicht mehr mit Bürgermeister Wöller streiten würde. Wir finden es spannend zu erzählen, was passiert, wenn der jeweilige Charakter in eine Extremsituation gerät. Was ist also, wenn etwa Hanna an ihre Grenzen kommt? Wie handelt sie da aus ihrem Glauben heraus?

KNA: In den Episodenrollen sind auch dieses Mal wieder bekannte Schauspieler mit dabei...

Hartwig: Ich bin sehr glücklich, dass ich noch mit Klaus Wildbolz drehen durfte, der leider im Januar völlig unerwartet verstarb. Wir hatten schöne Drehtage und haben uns auch privat viel unterhalten.

Umso geschockter war ich, als ich von seinem Tod hörte. Auch Gedeon Burkhard spielt mit. Er verkörpert einen ehemaligen Bergsteiger, der in Deutschland ist, weil er Spenden für ein Waisenhaus in Nepal sammeln will. Dazu kommt Christine Ostermayer, die eine wunderbare Gräfin darstellt. Ich liebe es, wenn so erfahrene Schauspieler mit dabei sind. Von ihnen kann man immer etwas lernen.

KNA: Glaube und Kirche dürften für Sie als gebürtige Ostberlinerin Neuland gewesen sein. Was haben Sie im Laufe der Jahre durch diese Rolle dazugelernt?

Hartwig: Ganz viel, schon in der Vorbereitung auf die Rolle habe ich mich intensiv damit beschäftigt und einige Klöster besucht. Auch die ganzen Rituale der Kirche musste ich natürlich kennenlernen, um glaubhaft spielen zu können. Viele Kirchenleute sind auf mich zugekommen, ich habe mehrere Patres kennengelernt, die bei uns auch mitgespielt haben. Außerdem habe ich eine ganz tolle Freundin dazugewonnen, nämlich Schwester Hanna aus dem schwäbischen Kloster Untermarchtal von den Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul.

KNA: Wie kam es dazu?

Hartwig: Eigentlich wollte sie nur ein Autogramm. Aber als ich erfuhr, dass sie nicht nur Schwester Hanna Maria heißt, sondern mit bürgerlichem Vornamen Janina so wie ich, wollte ich diese Frau einfach kennenlernen. Daraus hat sich eine Freundschaft entwickelt. Ich war bei ihr schon in Untermarchtal. Das sind Menschen, die mein Leben sehr bereichern.

KNA: Was halten Sie persönlich von Papst Franziskus?

Hartwig: Dieser Papst ist meiner Meinung nach unglaublich wichtig. Die Kirche hat für die Menschen da zu sein und nicht umgekehrt. Genau das propagiert und lebt er. Er will bei den Menschen sein, das ist nicht nur wichtig für die sogenannte Dritte Welt, sondern auch für die gläubigen Menschen hier, die vielleicht keine Krise mit ihrem Glauben hatten, aber eine mit der Institution Kirche.

KNA: Haben Sie heute, wenn Sie an Kirchen vorbeikommen, einen anderen Bezug zu diesen?

Hartwig: Schon mit meiner Mutter bin ich gerne in Kirchen gegangen. Außerdem gehört es mit zu unserer Geschichte, wir leben nun mal im christlichen Abendland. Kirchen beeindrucken mich sehr, etwa in Rom Santa Maria sopra Minerva. Als ich da reinging, die Decke mit dem blauen Himmel und den Sternen sah, liefen mir plötzlich die Tränen. Das sind Energien, die man schwer erklären kann.

KNA: Können Sie bei den Drehbuchautoren noch Wünsche unterbringen?

Hartwig: Durchaus. In der kommenden Staffel werde ich wieder steppen, singen und sogar argentinischen Tango tanzen. Das alles macht mir riesigen Spaß.


Quelle:
KNA