Jeder dritte deutsche Friedhof in kirchlicher Hand

Deutschlands Friedhöfe in Zahlen

Von den bundesweit 32.000 Friedhöfen befindet sich jeder dritte in kirchlicher Trägerschaft. Die Zahlen teilte die Verbraucherinitiative für Bestattungskultur "Aeternitas" in Königswinter mit. Im Westen dominieren demnach kommunale Friedhöfe.

Auf dem Alten Friedhof in Bonn / © Elisabeth Rahe (KNA)
Auf dem Alten Friedhof in Bonn / © Elisabeth Rahe ( KNA )

Insgesamt gebe es rund 11.500 kirchliche Begräbnisstätten, davon 7.900 evangelische und 3.600 katholische, so "Aeternitas". Viele der kirchlichen Träger litten unter Kostendruck, da immer mehr Menschen eine Feuerbestattung oder kleinere, günstigere Gräber auswählten.

Gemeinden sind gesetzlich verpflichtet

In Folge davon gäben einige Kirchen die Verwaltung an die Kommunen ab. Im Unterschied zu kirchlichen Trägern seien die Gemeinden gesetzlich verpflichtet, Gräber für verstorbene Einwohner vorzuhalten. "Aeternitas" hat die Zahl der kirchlichen Friedhöfe in einer Umfrage in allen 27 Bistümern und 20 Landeskirchen ermittelt.

"Im Westen und Südwesten Deutschlands dominieren deutlich die kommunalen Friedhöfe, die bundesweit insgesamt zwei Drittel ausmachen", heißt es in der Pressemeldung der Initiative "Aeternitas". Die Zahl der katholischen in den betreffenden Bistümern verdeutliche dies: 46 im Bistum Aachen, 43 im Bistum Trier, zehn im Bistum Limburg, fünf im Bistum Speyer, zwei im Bistum Mainz, keiner im Bistum Freiburg. Selbst 183 katholische Friedhöfe im Bistum Köln stellen angesichts der zahlreichen Katholiken dort eine eher geringe Größe dar, so "Aeternitas".

Kommunale Friedhöfe dominieren

Auf evangelischer Seite sieht es ähnlich aus. So gebe es auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau gerade einmal acht kirchliche Friedhöfe, in der Evangelischen Kirche der Pfalz vier und in der Evangelischen Landeskirche in Baden keinen. Hintergrund sei unter anderem die Säkularisierung kirchlichen Eigentums zu Anfang des 19. Jahrhunderts in den einstmals französisch besetzten Gebieten.

Die meisten kirchlichen Friedhöfe gebe es im Norden und Osten Deutschlands sowie in Bayern, hieß es. So fänden sich im Gebiet der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland insgesamt 1.846 evangelische Friedhöfe, in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens rund 1.300 und in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz insgesamt 1.126.

Mehr evangelische Friedhöfe im Norden - mehr katholische im Süden

Hoch sei die Anzahl der evangelischen Ruhestätten auch im Gebiet der Nordkirche mit rund 500 und in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers mit rund 900. In Bayern hingegen fänden sich mehr als 2.200 katholische sowie etwa 750 evangelische Friedhöfe.


Quelle:
epd