Bischof Neymeyr verurteilt rassistischen Angriff in Erfurt

"Jeder Mensch ist Geschöpf Gottes"

Der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr hat den rassistischen Übergriff in einer Straßenbahn in der thüringischen Landeshauptstadt verurteilt. Alle Menschen müssten als Menschen behandelt werden, betonte Bischof Neymeyr.

Symbolbild Rassismus / © TheVisualsYouNeed (shutterstock)
Symbolbild Rassismus / © TheVisualsYouNeed ( shutterstock )

"Es erschüttert mich, wenn Menschen mit anderer Hautfarbe, anderer Herkunft, anderer Religion oder anderer sexueller Orientierung attackiert werden, weil sie 'anders' sind", sagte Neymeyr auf Anfrage des Portals katholisch.de (Montag).

Er betone immer wieder, dass alle Menschen als Menschen behandelt werden müssten und dass auch nicht gehässig über sie geredet werden dürfe, so der katholische Bischof. "Aus Worten werden schnell Taten. Für gläubige Menschen ist darüber hinaus jeder Mensch ein Geschöpf Gottes und damit ein Mitgeschöpf", erklärte Neymeyr.

17-Jähriger beleidigt und attackiert

Ein 40-jähriger Deutscher hatte demnach am späten Freitagabend in einer Straßenbahn einen 17-jährigen Syrer zunächst rassistisch beleidigt und ihn dann brutal attackiert, unter anderem durch Tritte gegen den Kopf. Anschließend sei der polizeibekannte Täter geflüchtet, konnte jedoch aufgrund von Zeugenhinweisen identifiziert werden, wie es hieß. Am Nachmittag wurde der Mann verhaftet.

Der Fall hatte vor allem wegen eines in den Sozialen Netzwerken verbreiteten Videos der Attacke bundesweit Aufsehen erregt. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) schrieb auf Twitter: "So ein feiger Mensch, stark und aggressiv gegen einen Wehrlosen. Da ahnt man, welche Leute sich als Herrenmenschen begreifen. Einfach widerlich!"


Bischof Ulrich Neymeyr / © Dominik Wolf (KNA)
Bischof Ulrich Neymeyr / © Dominik Wolf ( KNA )
Quelle:
KNA