Woelki und Rekowski: Therapie für Senioren nicht infrage stellen

"Jedes Leben ist schützenswert"

​Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki und der rheinische Präses Manfred Rekowski warnen vor Diskussionen über die medizinische Versorgung von Senioren. Kardinal Woelki betonte den Glauben an "die Würde eines jeden Menschen".

Bewegung in einem Krankenhausflur / © hxdbzxy (shutterstock)
Bewegung in einem Krankenhausflur / © hxdbzxy ( shutterstock )

"Jedes Leben ist schützenswert, das des alten und schwachen Menschen genauso wie das des jungen und gesunden, das des ungeborenen Kindes genauso wie das des Kranken auf der Intensivstation", schreibt Woelki am Mittwoch auf Twitter. "Wir glauben an die Würde eines jeden Menschen - ohne Ausnahme."

Krise nicht für Tabubrüche missbrauchen

Rekowski sprach in einer Videobotschaft von Mittwoch von einer abstrusen Debatte. "Da wird etwa die Frage gestellt, ob medizinische Hilfe überhaupt noch nötig ist bei Menschen, die eine Lebenserwartung haben, die man nicht mehr in Jahren messen kann." Kirche und Gesellschaft müssten darauf achten, dass die Corona-Krise nicht für Tabubrüche genutzt werde.

In der Debatte um Lockerungen der Corona-Maßnahmen hatte sich Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) kritisch zu Auflagen zum Schutz von Risikogruppen geäußert. Er sagte am Dienstag im Sat.1-Frühstücksfernsehen: "Wir retten in Deutschland möglicherweise Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären." Später entschuldige sich Palmer für seine Äußerung.


Rainer Maria Kardinal Woelki / © Oliver Berg (dpa)
Rainer Maria Kardinal Woelki / © Oliver Berg ( dpa )

Manfred Rekowski / © Harald Oppitz (KNA)
Manfred Rekowski / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA