Jerusalemer Patriarch Pizzaballa will nicht Papst werden

"Man müsste verrückt sein"

Der künftige Kardinal Pierbattista Pizzaballa möchte nicht der nächste Papst werden. Spätestens seit seiner Ernennung zum Kardinal wird der Lateinische Patriarch von Jerusalem als ein möglicher Nachfolger von Franziskus gehandelt.

Erzbischof Pierbattista Pizzaballa wird ins Kardinalskollegium aufgenommen / © Andrea Krogmann (KNA)
Erzbischof Pierbattista Pizzaballa wird ins Kardinalskollegium aufgenommen / © Andrea Krogmann ( KNA )

Er möge es aber, wenn Menschen ihn als "papabile" bezeichnen, sagte der 58-Jährige am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Seine Begründung ist ein italienisches Sprichwort: "Wenn du als Papst in ein Konklave gehst, verlässt du es als Kardinal."

Das sei es, was er wolle - das Papstamt hingegen "natürlich nicht". "Man müsste verrückt sein, solch einen Job machen zu wollen", so der gebürtige Italiener, der seit 34 Jahren im Heiligen Land arbeitet.

Pizzaballa wird ins Kardinalskollegium aufgenommen

Am Samstag wird Pizzaballa offiziell in das Kardinalskollegium aufgenommen. Ab diesem Zeitpunkt darf er an einer eventuellen Papstwahlversammlung (Konklave) teilnehmen. Pizzaballa wird der erste Kardinal sein, der in Jerusalem residiert. Er versteht seinen neuen Titel auch als Verantwortung für eine Stimme von und aus Jerusalem.

Was ist ein Kardinal?

Ein Kardinal ist der höchste katholische Würdenträger nach dem Papst. Das Wort "Kardinal" leitet sich vom lateinischen Wort "cardo" (Türangel) ab. Das Kardinalskollegium ist das wichtigste Beratergremium des Papstes. Zudem hat es die Aufgabe, für die Papstwahl zu sorgen. Der Papst bestimmt die Kardinäle frei. 

Der rote Pileolus ist das Erkennungszeichen eines Kardinals / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani (KNA)
Der rote Pileolus ist das Erkennungszeichen eines Kardinals / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA