Jesuit Alt will mehr Einsatz der Kirchen gegen Klimawandel

"Unmoralisch, weil tödlich"

Der Priester und Klimaaktivist Jörg Alt fordert von allen Teilen der Kirchen mehr Engagement für den Klimaschutz. Bereits in der Vergangenheit war er mit Aktionen zum Klimaschutz aufgefallen.

Klimaschutz: Was kann die Kirche tun? / © Sepp photography (shutterstock)
Klimaschutz: Was kann die Kirche tun? / © Sepp photography ( shutterstock )

"Ich würde mir wünschen, dass Bischöfe, Verbände und Diözesanräte viel klarer sagen: Die weitere Verwendung von fossilen Energien ist unmoralisch, weil tödlich.", sagte der Jesuit den Zeitungen der Verlagsgruppe Bistumspresse (Sonntag).

Der Nürnberger Jesuitenpater Jörg Alt blockiert eine Straße / © Theo Klein (epd)
Der Nürnberger Jesuitenpater Jörg Alt blockiert eine Straße / © Theo Klein ( epd )

Gerade die katholische Kirche sei zu leise, obwohl sie durch ihre weltweite Verbreitung im globalen Süden mitbekomme, dass dort die Erderhitzung bereits Alltag sei.

Ähnliche Stimmen werden laut

Der Leiter von Caritas International, Oliver Müller, wies darauf hin, dass durch die Klimakrise der Hunger weltweit gestiegen sei. Besonders drastisch betroffen sei Ostafrika, wo vier Regenzeiten hintereinander ausgefallen seien.

 Oliver Müller
 / © Julia Steinbrecht (KNA)
Oliver Müller / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Müller forderte neben dem Kampf gegen die Erderhitzung auch eine entschlossenere Nothilfe. "Wir müssen verstehen: Der Klimawandel betrifft jeden. Und jeder muss etwas dagegen tun."

Der Sozialethiker und Präsident der Hochschule für Philosophie in München, Johannes Wallacher, sprach sich für konstruktive Antworten zum Klimaschutz statt Protestformen wie die der "Letzten Generation" aus: "Wir diskutieren nicht ernsthaft genug über geeignete Lösungen".

Achtung der Unversehrtheit der Schöpfung im Katechismus

Das siebte Gebot verlangt auch, die Unversehrtheit der Schöpfung zu achten. Tiere, Pflanzen und leblose Wesen sind von Natur aus zum gemeinsamen Wohl der Menschheit von gestern, heute und morgen bestimmt [Vgl. Gen 1,28-31]. Die Bodenschätze, die Pflanzen und die Tiere der Welt dürfen nicht ohne Rücksicht auf sittliche Forderungen genutzt werden.

Symbolbild Natur, Umwelt, Schöpfung, Fortschritt / © Love the wind (shutterstock)
Symbolbild Natur, Umwelt, Schöpfung, Fortschritt / © Love the wind ( shutterstock )
Quelle:
KNA