Wie lokale Medien berichten, veröffentlichten die Jesuiten am Donnerstagabend (Ortszeit) ein entsprechendes Schreiben. Zuvor hatte ein Gericht in den USA den Antrag eines tatverdächtigen Militärs abgelehnt. Darin hatte der in den USA festgenommene Ex-Oberst Inocente Orlando Montano gefordert, den Auslieferungsantrag Spaniens gegen ihn abzulehnen. Montano wird vorgeworfen, das Massaker geplant zu haben.
Sechs Jesuiten unter den Toten
1989 hatte ein Kommando der Streitkräfte an der Universität sechs jesuitische Theologen, eine Haushälterin und deren 15-jährige Tochter getötet. Fünf der Jesuiten waren Spanier. Sie hatten sich zuvor für die Beendigung des salvadorianischen Bürgerkrieges eingesetzt. Ihr Wortführer, der einflussreiche Philosophieprofessor Ignacio Ellacuria, sympathisierte dabei politisch eher mit den linken Rebellen.
Die Bluttat löste weltweit Entsetzen aus. Wer die Auftraggeber des Massakers waren, konnte bis heute nicht schlüssig geklärt werden. Bislang wurde nur ein Militärangehöriger zu 30 Jahren Haft verurteilt. Auslieferungsgesuche der spanischen Justiz gegen weitere der Mittäterschaft verdächtigte Militärs lehnte die salvadorianische Justiz bislang ab.
Bestreben nach mehr Gerechtigkeit
Bei einem Besuch in dem mittelamerikanischen Land in dieser Woche hatte der Hohe Kommissar für Menschenrechte der Vereinten Nationen, Zeid Ra'ad Al Hussein, mehr Gerechtigkeit angemahnt: "Vor 26 Jahren wurde der Frieden in El Salvador unterzeichnet, es dürfen keine 26 weitere Jahre vergehen, bis es Gerechtigkeit in diesem Land gibt", zitierten lokale Medien den UN-Vertreter.