In einem Kommentar behauptete der 95-jährige Herausgeber der Zeitung "La Repubblica", Eugenio Scalfari, Franziskus habe die Gottheit von Jesus Christus geleugnet. Belegen wollte Scalfari dies mit einem angeblichen Zitat des Papstes.
Am Ende einer Pressekonferenz zur Amazonas-Synode am Donnerstag bekräftigte der Kommunikationschef des Vatikan, Paolo Ruffini, noch einmal ein Dementi vom Mittwoch. Scalfaris Beitrag basiere auf einem zwei Jahre zurückliegenden Gespräch des Journalisten mit dem Papst.
Keine Aufnahme und keine Notizen
Dabei hatte Scalfari, wie er damals selbst einräumte, weder ein Aufnahmegerät benutzt noch sich Notizen gemacht.
In dem Beitrag vom Mittwoch schrieb der bekennende Atheist Scalfari unter anderem: "... sagte mir Papst Franziskus: 'Diese (Worte) sind der Beweis dafür, dass Jesus von Nazareth, einmal Mensch geworden, zwar ein Mensch von außergewöhnlicher Tugendhaftigkeit war, aber beileibe kein Gott.'" Die zitierten Worte habe "der Papst nie gesagt", so Ruffini. Sie widersprächen "völlig der päpstlichen und kirchlichen Lehre zur Gottheit und Menschheit Jesu Christi".
Nicht das erste Dementi des Vatikan
Bereits am Mittwoch hatte der vatikanische Pressesprecher Matteo Bruni erklärt, wie schon bei früheren Veröffentlichungen Scalfaris seien die dem Papst zugeordneten Worte in Anführungszeichen, "keine treue Wiedergabe des tatsächlich Gesagten". Vielmehr stellten sie "eine persönliche und freie Interpretation dessen dar, was er gehört hat". Bereits bei früheren Artikeln Scalfaris sah sich der Vatikan gezwungen, vermeintliche Papstzitate zu dementieren.