Das sagte sie den Zeitungen der Verlagsgruppe Bistumspresse (Weihnachtsausgabe) in Osnabrück. "Es hat mir geholfen, den Tag mehr zu genießen. Jetzt ist wichtig. Jetzt ist die Stunde." Im Schlechten das Gute zu suchen, könne ein hilfreiches Mittel auch für das neue Jahr sein.
Geholfen habe ihr zudem, nicht immer alle Nachrichten über das Virus an sich heranzulassen, so die ehemalige "Wort zum Sonntag"-Sprecherin. Natürlich hole sie sich die wichtigsten Informationen, aber sie lasse sich nicht dauerberieseln von Corona. "Ich filtere: Was muss ich wirklich wissen - und was zieht mich nur runter", so die Dominikanerschwester.
Nur wenige Messen
In der Corona-Krise habe sie mit ihren Mitschwestern oft nur ein Mal im Monat einen Gottesdienst mit einem Priester feiern können, sagte die Ordensfrau. Die normalen Sonntagsgottesdienste aber hätten ihr nicht wirklich gefehlt. "Ich muss leider sagen: Es ging auch ohne." Trotzdem freue sie sich auf die Zeit, "wenn volle Gottesdienste wieder möglich sind, in denen wir lauthals singen dürfen". Auch seien Fernseh-Gottesdienste für sie kein Ersatz. "Ich hab's mal probiert, das hat mir nichts gebracht." Sie brauche das aktive Mitbeten und -singen in der Gemeinschaft.
Corona habe ihr auch "ein wunderbar ruhiges Jahr" beschert. In ihrem Kinderdorf hätten sie sich immer gewünscht, einmal weniger Termine zu haben. Das sei in Erfüllung gegangen, etwa weil Besprechungen, Elternbesuche und Arbeitskreise ausgefallen seien. Dadurch hätten sie und die Kinder viel Zeit miteinander verbrachten und viel gespielt. Gerade verhaltensauffällige Kinder hätten sich in der Zeit sehr beruhigt.
Schwester Jordana lebt im Orden der Dominikanerinnen von Bethanien in einem Kinderdorf in niederrheinischen Schwalmtal-Waldniel. Dort kümmert sie sich um Kinder, die nicht mehr in ihrer Familie leben können. Vier Jahre, von 2006 bis 2010, sprach sie regelmäßig "Das Wort zum Sonntag" im Ersten der ARD.