Johanniter fordern Investitionen in Schutz der Bevölkerung

"Gute Versorgung im Notfall"

Die Johanniter pochen auf eine Reform der Notfallversorgung. Es brauche neue Investitionen, um die Bevölkerung auch in Notfällen gut versorgen zu können. Die Hilfsorganisation äußerte sich bei einem Besuch von Bundeskanzler Scholz.

Bundeskanzler Olaf Scholz (l, SPD) spricht bei seinem Besuch des Johanniter-Quartiers mit der Besatzung eines Rettungswagens / © Monika Skolimowska (dpa)
Bundeskanzler Olaf Scholz (l, SPD) spricht bei seinem Besuch des Johanniter-Quartiers mit der Besatzung eines Rettungswagens / © Monika Skolimowska ( dpa )

"Der Schutz und die Stärkung der Resilienz der Bevölkerung haben durch die Corona-Pandemie, die Hochwasserkatastrophe an Ahr und Erft und den Ukraine-Krieg in den vergangenen zwei Jahren an Bedeutung gewonnen. Wir als Hilfsorganisation stehen für diese Aufgaben bereit", erklärte Jörg Lüssem, Mitglied des Bundesvorstands der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH), am Samstag. An einigen Stellen brauche es jedoch Investitionen und Anpassungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen, um diesen Auftrag weiter erfüllen zu können.

Auch Pflege müsse reformiert werden

Lüssem äußerte sich anlässlich eines Besuches von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Johanniter-Quartier im brandenburgischen Michendorf am Freitag. "Die dauerhafte Belastung des Gesamtsystems der Notfallversorgungsstrukturen muss abgebaut werden, um der Bevölkerung weiterhin eine gute Versorgung im Notfall bieten zu können", hieß es.

Zudem forderten die Johanniter eine "ganzheitliche Pflegereform, die sowohl die Struktur der Leistungen als auch die generationsgerechte und zukunftsfeste Finanzierung der Pflegeversicherung berücksichtigt". Pflegebedürftigkeit dürfe nicht zu Altersarmut führen.

Johanniter verzeichnen mehr Notfalleinsätze

Die Zahl der Notfalleinsätze in Deutschland und die damit verbundene Belastung der Rettungsdienste nimmt nach Angaben der Johanniter-Unfall-Hilfe weiter zu. "Wir sehen seit Jahren ein steigendes Einsatzaufkommen in der Notfallrettung", sagte eine Sprecherin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Während wir 2019 noch rund 747.000 Notfalleinsätze verzeichneten, riefen während der ersten Corona-Welle weniger Bürgerinnen und Bürger den Rettungsdienst, sodass 2020 die Zahl auf rund 737.000 Notfalleinsätze absank.

Einsatzfahrzeuge der Johanniter-Unfall-Hilfe / © Moritz Frankenberg (dpa)
Einsatzfahrzeuge der Johanniter-Unfall-Hilfe / © Moritz Frankenberg ( dpa )

 

Quelle:
KNA