Gegenüber dem Evangelischen Pressedienst sagte Verbandspräsident Alon Meyer, dass er hoffe, dass es auch weiterhin keine An- und Übergriffe geben werden.
Seit dem Überfall der Hamas auf Israel hätten Makkabi Deutschland und seine rund 40 Ortsvereine die Sicherheitsmaßnahmen erhöht, sagte Meyer. Welche Maßnahmen dies genau seien, sagte er nicht, da sie sonst leichter zu umgehen seien. Es gebe jedoch ein eigenes Sicherheitsteam, bei Bedarf arbeite man mit der örtlichen Polizei zusammen.
Gute Erfahrungen mit Präventionsprogramm
Meyer wiederholte seine Forderung nach einer Taskforce, um Hass und Hetze im Sport entgegenzuwirken. Daran sollten Menschen mitwirken, "die sich auf dem Gebiet von Rassismus und Diskriminierung auskennen", sagte er, nicht nur aus dem Sport, sondern beispielsweise auch aus der sozialen Arbeit. Makkabi Deutschland sähe sich ebenfalls in der Bringschuld, daran mitzuwirken.
Gute Erfahrungen habe Makkabi mit seinem Präventionsprogramm "Zusammen1" gemacht, berichtete Meyer. Im Rahmen dieses Programms würden beispielsweise Schiedsrichter sensibilisiert oder Vereinsvorstände geschult, wie sie handeln sollten, wenn es einen Fall von Antisemitismus gebe.
Antisemitische Äußerungen aus Unwissenheit
Wichtig seien in solchen Fällen die richtigen Konsequenzen, erklärte Meyer. Das seien nämlich nicht immer Repressalien gegen Spieler oder Vereine. "Wir hatten vor einiger Zeit in Frankfurt einen Fall, in dem wir die gesamte Mannschaft zu einem Besuch der Bildungsstätte Anne Frank gebeten haben", sagte Meyer, der auch Präsident von Makkabi Frankfurt ist. "Da ging es darum, sie für unsere Vergangenheit zu sensibilisieren." Viele antisemitische Äußerungen fielen nicht aus Absicht, sondern aus Unwissenheit.
Makkabi Frankfurt habe sich im Rahmen der Prävention schon seit Jahren für nichtjüdische Mitglieder geöffnet, sagte er. Heute seien 80 Prozent der Mitglieder in Frankfurt keine Jüdinnen oder Juden. In der vergangenen Saison habe Makkabi Frankfurt keinen einzigen antisemitischen Vorfall zu verzeichnen gehabt.