Albright sei auch eine "treue Verbündete" gewesen, wenn es um internationale Bemühungen im Namen von Holocaust-Überlebenden gegangen sei, erklärte der Präsident des Weltkongresses (WJC), Ronald S. Lauder, in einer über Twitter verbreiteten Mitteilung. Am Mittwochabend war bekanntgeworden, dass Albright, die jüdische Wurzeln hatte, im Alter von 84 Jahren gestorben ist.
Im Jahr 1997 wurde die Demokratin als Außenministerin vereidigt, sie war in den Vereinigten Staaten die erste Frau in diesem Amt. Dieses übte sie bis 2001 aus. Auch danach engagierte sich Albright weiter in der Politik. Sie wurde 1937 in Prag geboren. Ihre Familie musste vor den Nationalsozialisten fliehen und ging später in die USA. Erst als sie Ende 50 war, erfuhr Albright von ihren jüdischen Wurzeln.
Fluchterfahrung vor den Nationalsozialisten
Die Politikerin erhielt 2020 den Preis für Verständigung und Toleranz des Jüdischen Museums Berlin. Damit werden seit 2002 Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich "auf herausragende Weise um die Förderung der Menschenwürde, der Völkerverständigung, der Integration von Minderheiten und des Zusammenlebens unterschiedlicher Religionen und Kulturen verdient gemacht haben".
In der Begründung hieß es, Albrights politisches Bewusstsein gründe in der Erfahrung von Flucht vor den Nationalsozialisten in Prag und später vor der kommunistischen Diktatur in Belgrad. Diese Erfahrung und "die tiefe Überzeugung, dass die USA einst zu wenig gegen die Vernichtung der Juden in Europa getan hatten", hätten Albright in ihrem Handeln als Außenministerin bestärkt.