Appell zu Kinderrechte-Tag

Jüngste in Pandemie nicht vergessen

Zum Tag der Kinderrechte haben sich verschiedene Organisationen zur aktuellen Lage von Kinderrechten geäußert. Aus Deutschland wurde mehr Beteiligung von Kindern und Jugendlichen bei politischen Entscheidungen gefordert. 

Kinder / © Christian Charisius (dpa)
Kinder / © Christian Charisius ( dpa )

Zum Tag der Kinderrechte haben zahlreiche Organisationen und Verbände zu einem verstärkten Schutz von Mädchen und Jungen aufgerufen. In der Covid-19-Pandemie müssten wieder mehr Kinder arbeiten, da andere Einnahmequellen weggebrochen seien, sagte die Präsidentin von Brot für die Welt, Cornelia Füllkrug-Weitzel, am Donnerstag in Berlin anlässlich des Tages am Freitag.

Die Pandemie mache nicht nur Entwicklungserfolge von Jahrzehnten zunichte, sondern führe Millionen Familien an den wirtschaftlichen Abgrund. "Da wird jede Hand gebraucht, um das Überleben zu sichern - auch Kinderhände."

Mehr Kinder von Krieg betroffen

Jedes fünfte Kind auf der Welt wächst laut Save the Children in einem bewaffneten Konflikt auf. Die Zahl der von Gewalt in ihrer Umgebung betroffenen Kinder stieg von 415 Millionen im Jahr 2018 auf rund 426 Millionen Kinder im vergangenen Jahr, wie aus dem aktuellen Bericht "Krieg gegen Kinder" der Hilfsorganisation hervorgeht.

Die gefährlichsten Staaten für Kinder waren demnach Afghanistan, die Demokratische Republik Kongo, Irak, Jemen, Mali, Nigeria, Somalia, Sudan, Südsudan, Syrien und die Zentralafrikanische Republik.

Gefährliche Umweltschäden

Das internationale Kinderhilfswerk "terre des hommes" wies auf das Leiden von Kindern durch Umwelteinflüsse hin.

Jedes Jahr kämen rund 1,7 Millionen Kinder unter fünf Jahren durch Umweltschäden wie etwa verschmutztes Wasser und verpestete Luft ums Leben, teilte das Hilfswerk mit. Jedes dritte Kind habe zu hohe Bleiwerte im Blut.

Kinder sollten mitentscheiden

Das Deutsche Institut für Menschenrechte forderte Bund, Länder und Kommunen auf, das Recht von Kindern auf Beteiligung ernsthaft umzusetzen.

"Kinder haben das Recht, an allen sie betreffenden Angelegenheiten beteiligt zu werden. Dazu muss man sie anhören und ihre Meinung bei Entscheidungen berücksichtigen. Diese Vorgabe der UN-Konvention deuten Verantwortungsträger in Bund, Ländern und Kommunen oft fälschlicherweise als Ermessensspielraum, über den Erwachsene entscheiden dürften", sagte die Leiterin der Monitoring-Stelle UN-Kinderrechtskonvention des Instituts, Claudia Kittel.

Konsequenzen müssen betrachtet werden

Auch die Kinderkommission im Bundestag hält die Rechte von Kindern bei politischen Entscheidungen für besonders schützenswert.

"Entscheidungen zur Pandemiebekämpfung müssen sich nicht nur an ihren Auswirkungen für den Gesundheitsschutz, die ökonomische Entwicklung und die Verwirklichung von Freiheitsrechten messen lassen, sondern auch im Lichte der Konsequenzen betrachtet werden, die sie für Kinder und Jugendliche haben", sagte der Vorsitzende der Kommission, Norbert Müller (Linke).

UN-Standards für Kinderrecht

Die UN-Vollversammlung hatte am 20. November 1989 die Kinderrechtskonvention verabschiedet. Mit dem Beschluss wurden erstmals auf Basis einer internationalen Übereinkunft die Rechte des Kindes festgeschrieben.

Die Vertragsstaaten verpflichten sich in Gesetzgebung und Verwaltung sowie im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit, diese Standards umzusetzen und die Kinderrechte zu verwirklichen.

Weltkindertag

Der 21. September 1954 war die Geburtsstunde des Weltkindertages. Damals haben die Vereinten Nationen bei der 9. Vollversammlung ihren Mitgliedsstaaten empfohlen, einen weltweiten Tag für Kinder einzurichten.

Damit wurden drei Ziele verfolgt:

Zunächst soll der Einsatz für die Rechte von Kindern gestärkt werden, die Freundschaft unter Kindern und Jugendlichen auf der Welt gefördert werden und die Regierungen sollten sich öffentlich dazu verpflichten, die Arbeit von UNICEF zu unterstützen.

Weltkindertag - für alle Kinder  / © Paul Zinken (dpa)
Weltkindertag - für alle Kinder / © Paul Zinken ( dpa )
Quelle:
KNA