Das Problem sei hierzulande lange unterschätzt worden, kritisierte Vorsitzende der Deutschen Kommission Justitia et Pax, Bischof Heiner Wilmer, am Samstag in Köln. Notwendig seien vernetzte Lösungsansätze auf nationaler und internationaler Ebene. "Im Falle Deutschlands ist ein besonderes Augenmerk auf das Problem der Geldwäsche zu legen."
Konkrete Probleme benennen
Der Hildesheimer Bischof äußerte sich aus Anlass der Frühjahrssitzung von Justitia et Pax in Köln. Die Teilnehmer beschäftigten sich dabei im Rahmen eines Studientages mit der organisierten Kriminalität. Über die internationalen Herausforderungen informierte Judith Vorrath von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP).
Politische Perspektiven zum Kampf gegen organisierte Kriminalität in Deutschland zeigte der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul auf. Der SPD-Politiker machte deutlich, dass die konkrete Benennung der Probleme eine Voraussetzung für deren Lösung ist.
Konferenz im Juli geplant
Justitia et Pax will in diesem Jahr ein eigenes Diskussionspapier zu dem Thema vorlegen. Außerdem ist vom 3. bis 7. Juli in Berlin eine Konferenz zu kirchlichen Erfahrungen angesichts von organisierter Kriminalität geplant. Dabei sollen Vertreterinnen und Vertreter unter anderem aus Kolumbien, Mexiko, El Salvador, Italien und Albanien zusammenkommen.