Kanadisches Erzbistum will Missbrauchsopfer entschädigen

Betroffene fordern 70 Millionen Euro

In einem kanadischen Waisenhaus wurden Kinder jahrzehntelang von katholischen Priestern sexuell missbraucht. Nun versucht das Erzbistum Saint John's, die Opfer mit einer Summe in Millionenhöhe zu entschädigen.

Symbolbild Kindesmissbrauch, sexuelle Gewalt, sexueller Missbrauch / © M-Production (shutterstock)
Symbolbild Kindesmissbrauch, sexuelle Gewalt, sexueller Missbrauch / © M-Production ( shutterstock )

Das versicherte Erzbischof Peter Hundt in einer am Wochenende veröffentlichten Erklärung. 

 "Faire und gerechte" Einigung

Demnach belaufen sich die aktuellen Forderungen der Betroffenen auf umgerechnet mehr als 70 Millionen Euro. Er sei bestrebt, eine "faire und gerechte" Einigung zu erzielen, so Hundt. Die Erzdiözese Saint John's steht für einen der größten Missbrauchsskandale in Kanada. Dabei geht es um das inzwischen aufgelöste Waisenhaus "Mount Cashel Orphanage". 

2020 stellte ein Gericht fest, dass die Erzdiözese verantwortlich sei für jahrzehntelangen Missbrauch durch Priester und andere kirchliche Amtsträger ab den 1940er Jahren. Medienberichten zufolge haben fast 300 Betroffene Anspruch auf Entschädigung. Das Erzbistum durchläuft seit 2021 ein Insolvenzverfahren. Durch den Verkauf von Gebäuden und anderen Vermögenswerten konnten bisher nach eigenen Angaben umgerechnet 29 Millionen Euro für die Entschädigungszahlungen aufgebracht werden.

Katholische Kirche in Kanada

Die katholische Kirche in Kanada hat eine vergleichsweise junge Geschichte. Mit den Europäern und ihrer Kolonialisierung Anfang des 17. Jahrhunderts kam der Katholizismus in die "Neue Welt". So waren es zunächst die Franzosen, die Missionare ins heutige Kanada schickten. Trotz der späteren Eroberung durch die Briten wuchs der Katholizismus in dem Land weiter.

Eine Kirche in Kanada / © Bob Silverman CDN (shutterstock)
Eine Kirche in Kanada / © Bob Silverman CDN ( shutterstock )
Quelle:
KNA