Die Adventszeit ist Zeit der Erwartung, des Sich-neu-Ausrichtens auf Gott, der uns entgegenkommt. Der Advent umfasst ein dreifaches Kommen Gottes:
das Warten Israels auf die Ankunft des Messias,
das Warten der Christen auf die Wiederkunft Christi und
das tägliche Kommen Gottes in unser Leben.
Das mit dem ersten Adventssonntag begin-nende neue Kirchenjahr will in uns die Haltung der wachsamen Erwartung wieder neu wecken. Die biblischen Texte sprechen am ersten Adventssonntag noch stark vom Ende der Welt und der Wiederkunft Christi. Die weiteren Sonntage stellen uns dann den Täufer Johannes, den Vorläufer Jesu, und Maria, die Mutter Jesu, als adventliche Gestalten vor Augen.
Das violette Messgewand und der Verzicht auf das Gloria in der Messfeier verdeutlichen etwas vom Bußcharakter dieser Zeit, der aber die erwartungsvolle Freude auf den Kommenden nicht verdrängt. Deshalb erklingt auch weiterhin das Halleluja. Gott will bei uns ankommen. Deshalb sind wir gefragt, ob auch wir bei ihm ankommen wollen, ob wir uns für die Begeg-nung mit ihm bereiten wollen.
Aus: Magnificat. Das Stundenbuch. Dezember 2024