Dem US-Internetportal OnePeterFive sagte Brandmüller, der Brief sei zwei Monate vor Veröffentlichung "direkt an den Papst und zur gleichen Zeit an die Glaubenskongregation" geschickt worden. Von dem Brief der Kardinäle mit Kritik an seinem Schreiben "Amoris laetitia" erfuhr der Papst indes nach eigener Aussage "aus den Zeitungen". Das sagte das Kirchenoberhaupt in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters. "So etwas auf diese Art zu machen, ist, sagen wir, nicht kirchlich. Aber wir alle machen Fehler", so Franziskus.
Zweifel zu "Amoris laetitia" mitgeteilt
Im September 2016 hatten die Kardinäle Raymond Burke und Walter Brandmüller sowie die inzwischen verstorbenen Joachim Meisner und Carlo Caffarra einige Passagen des Apostolischen Schreibens "Amoris laetitia" zu Ehe und Familie vom April 2016 kritisiert. In dem Brief äußerten sie eine Reihe von Zweifeln (lat. "dubia") und forderten von Franziskus eine Klarstellung. Nachdem die vier nach eigener Aussage keine Antwort erhielten, entschieden sie sich, den Brief mit ihrer Kritik öffentlich zu machen.