Kardinal Arborelius fordert Ende des Polarisierungstrends

"Menschen gibt es nur als Mann oder Frau"

Der schwedische Kardinal Anders Arborelius hat die traditionelle biblische Lehre über das Menschsein unterstrichen. "Grundsätzlich bleibt der Mensch immer Mensch, entweder Mann oder Frau. Gott hat uns so gewollt", sagte er.

Kardinal Anders Arborelius / © Marion Sendker (DR)
Kardinal Anders Arborelius / © Marion Sendker ( DR )

Arborelius äußerte sich in einem Interview der katholischen Wochenzeitung "Die Tagespost" in Würzburg. "Auch wenn Mann und Frau ein anderes Geschlecht wählen, bleibt es, wie es ist."

Ein Mann und eine Frau / © Roman Samborskyi (shutterstock)
Ein Mann und eine Frau / © Roman Samborskyi ( shutterstock )

Zu aktuellen Debatten um Sexualität und mögliche Lehränderungen, wie sie etwa beim deutschen Reformprojekt Synodaler Weg diskutiert wurden, sagte der Kardinal: "Wichtig ist, dass der Mensch aus biologischer und theologischer Perspektive bleibt, was er ist."

Kirche, Wissenschaft und Gesundheitswesen im Dialog

Arborelius fügte hinzu, es müsse einen tieferen Dialog zwischen Kirche, Wissenschaft und Gesundheitswesen geben. Es sei aber schwierig, Orte für den Austausch zu finden. "Es gibt Ideologien, neben denen die Kirche immer nur sehr mühsam ins Gespräch kommt." Dies gelte auch für "manche Kreise in den Hochschulen".

Trend zur Polarisierung überwinden

Einfacher sei das Gespräch auch über unterschiedliche Auffassungen von Mensch zu Mensch, etwa in der Familie oder am Arbeitsplatz, so der Erzbischof von Stockholm.

"Das größte Problem besteht heute darin, dass wir nicht miteinander sprechen, sondern aneinander vorbeireden. So kommt man aber nicht vorwärts. Wir müssen den Trend zur Polarisierung überwinden. Das kann nur im Kleinen geschehen."

Quelle:
KNA