Arborelius äußerte sich in einem Interview der katholischen Wochenzeitung "Die Tagespost" in Würzburg. "Auch wenn Mann und Frau ein anderes Geschlecht wählen, bleibt es, wie es ist."
Zu aktuellen Debatten um Sexualität und mögliche Lehränderungen, wie sie etwa beim deutschen Reformprojekt Synodaler Weg diskutiert wurden, sagte der Kardinal: "Wichtig ist, dass der Mensch aus biologischer und theologischer Perspektive bleibt, was er ist."
Kirche, Wissenschaft und Gesundheitswesen im Dialog
Arborelius fügte hinzu, es müsse einen tieferen Dialog zwischen Kirche, Wissenschaft und Gesundheitswesen geben. Es sei aber schwierig, Orte für den Austausch zu finden. "Es gibt Ideologien, neben denen die Kirche immer nur sehr mühsam ins Gespräch kommt." Dies gelte auch für "manche Kreise in den Hochschulen".
Trend zur Polarisierung überwinden
Einfacher sei das Gespräch auch über unterschiedliche Auffassungen von Mensch zu Mensch, etwa in der Familie oder am Arbeitsplatz, so der Erzbischof von Stockholm.
"Das größte Problem besteht heute darin, dass wir nicht miteinander sprechen, sondern aneinander vorbeireden. So kommt man aber nicht vorwärts. Wir müssen den Trend zur Polarisierung überwinden. Das kann nur im Kleinen geschehen."