Kardinal: Benedikt XVI. wollte Bergoglio an die Kurie holen

Früher Lockruf?

Nach Angaben des früheren Kardinalstaatssekretärs Tarcisio Bertone sollte der damalige Erzbischof von Buenos Aires, Kardinal Jorge Mario Bergoglio, bereits unter Papst Benedikt XVI. mit einer wichtigen Aufgabe im Vatikan betraut werden.

Papst Franziskus und der emeritierte Papst Benedikt XVI. verstehen sich gut / © Osservatore Romano (KNA)
Papst Franziskus und der emeritierte Papst Benedikt XVI. verstehen sich gut / © Osservatore Romano ( KNA )

Das berichtet Bertone in einem Memoirenbuch, das am Donnerstag in Italien erschienen ist. Im Jahr 2008, ein Jahr nach der Fünften Generalversammlung des Lateinamerikanischen Bischofsrates (CELAM) in Aparecida, habe es "den Vorschlag gegeben, Kardinal Bergoglio an die Kurie zu rufen, um ihn dort mit einer sehr verantwortungsvollen Aufgabe an der Seite des Papstes zu betrauen", schreibt Bertone.

Wegen der wichtige Rolle und des Ansehens, das Bergoglio in Argentinien und bei den Bischöfen Lateinamerikas besaß, habe man davon Abstand genommen.

Erinnerung an Päpste

In dem Buch "I miei Papi" (Meine Päpste) beschreibt Kardinal Bertone (83) Erinnerungen an die Päpste seiner Lebenszeit, von Pius XII. (1939-1958) bis zu Franziskus. Ein besonders enges Verhältnis hat Bertone eigenen Angaben zufolge zu Benedikt XVI. Von 1995 bis 2002 diente er Kardinal Joseph Ratzinger in der Glaubenskongregation als Sekretär; 2013 ernannte ihn dieser als Papst zu seinem Kardinalstaatssekretär.


Kardinal Tarcisio Bertone, damaliger Kardinalstaatssekretär / © Alberto Pizzoli/Pool (dpa)
Kardinal Tarcisio Bertone, damaliger Kardinalstaatssekretär / © Alberto Pizzoli/Pool ( dpa )
Quelle:
KNA