Kurienkardinal Michael Czerny hält es für dringend, auf die beim katholischen Reformdialog Synodaler Weg aufgeworfenen Fragen zu antworten. Im Interview der Freiburger "Herder Korrespondenz" (Februar) forderte Czerny von der katholischen Kirche in Deutschland Geduld, weil viele Prozesse weltweit harmonisiert werden müssten. Der Synodale Weg müsse "ein harmonisches Verhältnis zu den synodalen Prozessen weltweit entwickeln".
Mit Blick auf die für den Herbst von Papst Franziskus einberufene weltweite Bischofssynode sagte Czerny, das Anliegen der Synode seien nicht einzelne Themen. Vielmehr gehe es um "das Erlernen von Synodalität selbst".
Kardinal kritisiert begrenzte Aufmerksamkeitsspanne für Kriege
Kurienkardinal Michael Czerny beklagt eine "kleine und begrenzte Aufmerksamkeitsspanne" gegenüber Kriegen und Katastrophen. In der "Herder Korrespondenz" (Februar) sagte Czerny wörtlich: "Zu den skandalösen Aspekten des Krieges in der Ukraine gehört, dass es ja 10 bis 20 weitere große Kriege weltweit gibt, die bereits viel länger dauern als dieser Krieg, manche seit Jahrzehnten." Es sei überraschend, dass die Welt nicht so globalisiert sei, wie behauptet werde. Die Wahrnehmung sei "sehr selektiv".