Der kanadisch-tschechische Kurienkardinal Michael Czerny ist Jesuit und seit 2019 Kardinal. Er wurde 1946 in der damaligen Tschechoslowakei geboren und wuchs in Kanada auf. Mit 18 Jahren trat er in den Orden ein und wurde 1973 zum Priester geweiht.
In Lateinamerika, Afrika und Rom setzte sich Czerny für die Soziallehre der Kirche und soziale Gerechtigkeit ein.
2022 berief ihn Papst Franziskus zum Leiter der vatikanischen Entwicklungsbehörde ("Präfekt des Dikasteriums für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen"), in der er bereits seit 2017 arbeitet. In der Vatikanbehörde sind die Hälfte des Teams Frauen. Es sollten Personen eingestellt werden, so Czerny, die die Aufgaben am besten erfüllen können - unabhängig vom Geschlecht
Bekanntheit erlangte Czerny als Migrationsexperte des Vatikans. Er forderte wiederholt eine offenere Migrationspolitik der EU sowie mehr Einsatz gegen Menschenhandel und Ausbeutung weltweit. 2019 machte ihn Papst Franziskus zu einem der Sondersekretäre der Amazonas-Synode.
Czerny trägt stets ein einzigartiges Kreuz, dessen Holz aus einem zerstörten Flüchtlingsboot gefertigt ist, das am Strand von Lampedusa lag. Nach eigenen Worten erinnert es ihn immer daran, den nach Hilfe rufenden Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. (kna/16.10.2023)