Der vatikanische Spitzenfunktionär betonte am Donnerstag vor Journalisten, von einem Prozess des Zuhörens hätten Strukturen nichts zu befürchten, er werde ihnen jedenfalls nicht schaden. Vielmehr gebe es die Hoffnung, dass sich die Funktionsweisen der Strukturen verbessern.
Hierarchien und Synodalität ergänzen sich
Bei der "Weltsynode zur Synodalität" beraten die Teilnehmenden über einen anderen Umgang in der katholischen Kirche. Dabei werden auch die Rolle der Frauen und generell die Mitverantwortung und -wirkung durch ungeweihte Katholiken thematisiert. Wie die Bischöfe und der Papst ihre Ämter künftig ausüben, ist ebenfalls ein Thema.
Der Erzbischof von Pretoria, Dabula Mpako, betonte, Hierarchien und Synodalität ergänzten sich. Letztere solle die Strukturen durchdringen, so der Synodenteilnehmer aus Südafrika. Es sei eine Synodalität, in deren Zentrum der Papst stehe.
Derzeit befindet sich die Synode in ihrer ersten globalen Beratungsphase im Vatikan, sie endet am 29. Oktober. Die gut 350 Männer und Frauen sollen im nächsten Jahr erneut tagen.
Zeitalter extremen Misstrauens
Konservative Kritiker äußerten am Rande der Veranstaltung Befürchtungen, der Ausgang der Weltsynode stehe längst fest; die Bischöfe seien manipuliert worden, die Beratungen nur vorgeschoben.
Dem trat der US-amerikanische Synodale und Bischof von Brownsville, Daniel Flores, am Donnerstag vor Journalisten entschieden entgegen.
Es herrsche derzeit ein Zeitalter extremen Misstrauens. Dies wirke sich auch auf die Kirche aus. Aber er sehe keine Verschwörung und mache sich darum keine Sorgen. Er selbst habe in der Versammlung ehrliche und aufrichtige Gespräche unter der Obhut des Papstes erlebt.