Kardinal Hollerich fordert Reform-Vorschläge

Alternativen zur kirchlichen Machtpyramide gesucht

Ein besseres Miteinander von Klerikern und Laien ist das große Thema der Weltsynode im Vatikan. Zu Beginn der zweiten Sitzungswoche hat der Inhalte-Koordinator die Teilnehmer ermutigt, konkrete Reformideen vorzubringen.

Jean-Claude Kardinal Hollerich / © Paolo Galosi (KNA)
Jean-Claude Kardinal Hollerich / © Paolo Galosi ( KNA )

Die im Vatikan tagende Weltsynode hat am Montag ihre zweite Arbeitswoche begonnen. Eines der anstehenden Themen ist nach den Worten von Kardinal Jean-Claude Hollerich die Überwindung der pyramidenförmig aufgebauten Machtstrukturen in der Kirche.

In seinem kurzen Einführungsreferat am Montagmorgen sagte der Luxemburger Erzbischof, es gehe um die Frage, "was zu tun ist, um die Beziehungen in der Kirche transparenter und harmonischer zu gestalten, damit unser Zeugnis glaubwürdiger wird". Ferner seien die Synodalen eingeladen, die Frage zu beantworten: "Zu welchen Schritten lädt der Heilige Geist uns ein, um von einer pyramidenförmigen Ausübung von Autorität zu einer synodalen Form zu kommen?"

"Das Volk Gottes erwartet Vorschläge"

Hollerich rief die Anwesenden auf, die Fragen weder zu abstrakt noch zu pragmatisch zu beantworten. "Das Volk Gottes erwartet von uns Hinweise und Vorschläge dazu, wie diese Vision erfahrbar und konkret umzusetzen ist." Das Arbeitspapier gebe dazu Anregungen, die aber noch keine definitiven Richtlinien seien. Diese gelte es nun zu formulieren.

Teilnehmer bei der letzten Phase der Weltsynode am 4. Oktober 2024 im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Teilnehmer bei der letzten Phase der Weltsynode am 4. Oktober 2024 im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Insbesondere gehe es dabei um die Frage, wie "die Harmonie, die Gemeinschaft und die Wechselseitigkeit zwischen dem Priestertum aller Getauften und dem Amtspriestertum gefördert und bewahrt werden können". Hollerich appellierte an die Synodalen, furchtlos konkrete Vorschläge zu machen. Diese sollten dann von den einzelnen Ortskirchen auf ihre jeweiligen Umstände angepasst werden.

Quelle:
KNA