Kardinal Koch beim Papst

Ukraine-Krieg als Thema?

Der Schweizer Kardinal Kurt Koch ist nach Angaben des Vatikan vom Papst in Audienz empfangen worden. Der Kardinal hat als Leiter der Vatikanbehörde für die Förderung der Einheit der Christen relativ häufig Termine beim Papst.

Kardinal Kurt Koch und Papst Franziskus (Archivbild) / © Cristian Gennari (KNA)
Kardinal Kurt Koch und Papst Franziskus (Archivbild) / © Cristian Gennari ( KNA )

Zuletzt war Koch durch zwei Ereignisse ins Blickfeld der Öffentlichkeit geraten. Ende September hatte er in einem Zeitungsinterview den Synodalen Weg in Deutschland davor gewarnt, christliche Dogmen dem Zeitgeist zu opfern und neben der Bibel und der Tradition weitere Offenbarungsquellen gelten zu lassen.

Der Ökumene-Beauftragte des Vatikans, Kurt Kardinal Koch / ©  Angelika Warmuth (dpa)
Der Ökumene-Beauftragte des Vatikans, Kurt Kardinal Koch / © Angelika Warmuth ( dpa )

In diesem Kontext hatte er an die "Deutschen Christen" im Dritten Reich erinnert, die ähnlich argumentiert hätten. Diese Äußerung Kochs wurde in Deutschland als Nazi-Vergleich kritisiert und führte zu einer scharfen Kontroverse mit dem Bischofskonferenz-Vorsitzenden Georg Bätzing.

Inhalte nicht bekannt

Auch im Kontext mit dem Ukraine-Krieg fiel der Name Koch. Der vatikanische Ökumene-Chef hatte Mitte März gemeinsam mit Papst Franziskus an einem Video-Telefonat mit dem russischen Patriarchen Kyrill teilgenommen, das weltweit für Aufsehen sorgte.

Worum es bei der jüngsten Papstaudienz des Kardinals ging, ist bislang nicht bekannt. In diplomatischen Kreisen in Rom heißt es, es gebe Anzeichen dafür, dass das Moskauer Patriarchat derzeit seine Bemühungen um Kontakte mit dem Heiligen Stuhl verstärke. Koch hatte in den vergangenen Monaten dafür geworben, den Gesprächsfaden mit Moskau nicht völlig abreißen zu lassen.

Quelle:
KNA