Kardinal Reinhard Marx hat am Wochenende bei einem Investiturgottesdienst acht neue Mitglieder in den Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem aufgenommen. Dabei sagte der Erzbischof von München und Freising im Münchner Liebfrauendom, der Großprior der Deutschen Statthalterei des Ordens ist, Aufgabe der Ordensmitglieder und aller Christen sei es, "das österliche Leben jetzt sichtbar zu machen". Sie sollten nicht allein auf die Ewigkeit verweisen.
"Keine Kirche, die um sich selbst kreist"
Die Predigt Jesu beziehe sich auf die Gegenwart, erinnerte Marx. Deshalb gehe es darum, "Wege zu allen Menschen guten Willens zu finden". Dazu brauche es "keine Kirche, die um sich selber kreist, eine Zitadelle, die das Böse vor allen Dingen draußen sieht und nicht die eigenen Schwächen anschaut, sondern eine Gemeinschaft, die Lust hat auf Begegnung, auf Dialog, die Interesse am anderen hat, an den Menschen, an den Armen, an den Suchenden, den Kritikern, den Zweifelnden".
Mehr als 600 Gäste sind laut Mitteilung zu dem dreitägigen, bis Sonntag dauernden Treffen der Gemeinschaft nach München gekommen. Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem nimmt katholische Männer und Frauen, Laien und Kleriker auf, die sich in besonderem Maße in Kirche, Politik und Gesellschaft engagieren. Der Orden unterstützt Christinnen und Christen im Heiligen Land - Israel, Palästina, Zypern und Jordanien - durch Gebet, Wallfahrten und die finanzielle Unterstützung vieler Einrichtungen, die oftmals auch Muslimen und Juden offenstünden. Hierzu zählten etwa Schulen, Universitäten oder Kinderkrippen, ebenso Hospize und Feriencamps für junge Menschen.