Kardinal Marx skizziert Bild von Kirche der Zukunft

"Unter größerer Beteiligung aller"

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx fordert angesichts gesellschaftlicher Umbrüche eine Kirchenreform im Sinne eines "neuen Miteinanders". Die künftige Kirche sei "eine globale, synodale Kirche", die bereits "im Entstehen" sei.

Kardinal Reinhard Marx / © Harald Oppitz (KNA)
Kardinal Reinhard Marx / © Harald Oppitz ( KNA )

Die Kirche der Zukunft sei "nur zu denken unter größerer Beteiligung aller mit stärkerer Klärung der Verantwortlichkeiten, mit besserer, transparenter Kommunikation von oben nach unten und von unten nach oben" schreibt Marx in der Zeitschrift Herder-Korrespondenz (Mai-Ausgabe). 

Priester im Gebet (shutterstock)

Eine "rein klerikale Herrschaft" werde "das wohl nicht sein können", betont der frühere Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz.

Vorsicht vor falsch verstandener Sakralisierung von Strukturen

Hinderlich auf diesem Weg wäre "eine falsch verstandene Sakralisierung von Strukturen und Institutionen, die sich selbst als unveränderlich erklären und sich quasi unverstellt und unmittelbar auf den Willen Gottes selbst beziehen", unterstreicht Marx.

Wenn man "die Moderne" als einen wichtigen Beitrag für eine positive, sich weiterentwickelnde Universalgeschichte der Menschheit sehe, dann gehöre zu einer Erneuerung der Institutionen "auch ein erneuerter Respekt vor dem Subjekt, vor der Person und vor der Freiheit der Einzelnen".

Erzbistum München und Freising

Das Erzbistum München und Freising ist mit rund 1,61 Millionen Katholiken (Stand: Mai 2021) das größte unter den sieben bayerischen Bistümern und eine der bedeutendsten Diözesen in Deutschland. Sie erstreckt sich über eine Fläche von 12.000 Quadratkilometern vorwiegend auf Oberbayern und ging hervor aus dem Hochstift Freising, das der heilige Bonifatius 739 errichtete. Nach der Säkularisation 1821 wurde der Bischofssitz nach Münchenverlegt und die Erhebung zum Erzbistum verfügt.

 © ilolab (shutterstock)
Quelle:
KNA