Kardinal Marx will Beschlüsse im Erzbistum München umsetzen

Auf synodale Weise

Kardinal Reinhard Marx hat angekündigt, "selbstverständlich" die bei der Vollversammlung des Synodalen Wegs gefassten Beschlüsse im Erzbistum München und Freising umsetzen zu wollen. Auch hier will er die Synodalität wahren.

Kardinal Marx auf der vierten Synodalversammlung / © Julia Steinbrecht (KNA)
Kardinal Marx auf der vierten Synodalversammlung / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Dazu habe er seinem Generalvikar Christoph Klingan den Auftrag gegeben, eine Arbeitsgruppe zusammenzustellen, sagte Marx dem katholischen Internetportal "mk-online". Diese solle klären, wie einzelne Beschlüsse konkret umgesetzt werden könnten.

Synodalität wahren

Denn eine Umsetzung könne nicht eins zu eins geschehen, auch hierbei gelte es die Synodalität zu wahren. So sollen Gremien wie der Priesterrat oder der Diözesanrat in den Prozess eingebunden werden.

Bei all den "Turbulenzen und Krisen" lasse sich der Weg in die Zukunft der Kirche nur gemeinsam mit Gläubigen und Bischöfen als "Volk Gottes" gehen, erklärte der Kardinal. Im Gespräch mit "mk-online" bekräftigte er zugleich: "Wir lassen uns nicht voneinander trennen." Ihm sei bewusst, dass dies anstrengend und schwierig werde.

Kardinal Marx auf der vierten Synodalversammlung / © Max von Lachner (SW)
Kardinal Marx auf der vierten Synodalversammlung / © Max von Lachner ( SW )

Mit der Entscheidung, ein neues bundesweites Beratungs- und Leitungsorgan für die Kirche vorzubereiten, sei daher ein wichtiges Signal gesetzt, sagte Marx. Für die Schaffung des sogenannten Synodalen Ausschusses stimmten am Samstag bei der vierten Vollversammlung des Synodalen Wegs in Frankfurt 92,8 Prozent. Auch die erforderliche Zweidrittel-Mehrheit der Bischöfe wurde erzielt.

Freude über Annahme des Reformtextes

Der Kardinal wies zudem auf die Annahme des Reformtextes zu "Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche" hin: "Das ist das erste Mal, glaub ich, dass eine Ortskirche mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit der Bischofskonferenz ein deutliches Votum macht, diese Frage nicht zu schließen." Der Kirchenmann lobte in dem Text die darin enthaltene theologische Begründung und die guten Argumente.

Kardinal Marx auf der vierten Synodalversammlung / © Max von Lachner (SW)
Kardinal Marx auf der vierten Synodalversammlung / © Max von Lachner ( SW )

Papst Johannes Paul II. hatte 1994 erklärt, dass die katholische Kirche "keinerlei Vollmacht" habe, Frauen die Priesterweihe zu spenden. Diese Entscheidung sei endgültig, und man müsse auch nicht weiter darüber diskutieren. Doch es gibt immer mehr Stimmen aus Theologie und Kirche, die - auch angesichts theologischer Weiterentwicklungen - eine neue Debatte über diese Frage fordern.

Was wurde bei der vierten Synodalversammlung beschlossen?

Insgesamt berieten die gut 200 Delegierten der vierten Synodalversammlung über 8 Papiere, ursprünglich waren 14 vorgesehen. Vier Texte wurden in Zweiter Lesung verabschiedet; einer scheiterte an einer Sperrminorität von Bischöfen. Drei Texte standen in Erster Lesung zur Debatte und sind deswegen noch nicht beschlossen, auch wenn die jeweiligen Abstimmungsergebnisse Rückschlüsse auf die grundsätzliche Akzeptanz der jeweiligen Anliegen erlauben.

Abstimmungsgerät bei der vierten Synodalversammlung / © Max von Lachner (SW)
Abstimmungsgerät bei der vierten Synodalversammlung / © Max von Lachner ( SW )
Quelle:
KNA