Kardinal Meisner über Papst Johannes Paul II.

"Wir waren Kumpel"

Joachim Kardinal Meisner hat mit Papst Johannes Paul II. nach eigenem Bekunden eine besondere Freundschaft gepflegt. Gern erinnere er sich an einen Besuch 1987, bei dem er den Papst ersuchen wollte, ihn nicht als Kardinal nach Köln zu schicken.

"Gute Kumpel": Kardinal Meisner (l.) und Johannes Paul II. (r.) (KNA)
"Gute Kumpel": Kardinal Meisner (l.) und Johannes Paul II. (r.) / ( KNA )

Das sagte der frühere Kölner Erzbischof dem christlichen Sender Bibel TV in Hamburg. Er habe den Papst nach dem Schwimmen in der päpstlichen Sommerresidenz Castel Gandolfo in einem Liegestuhl angetroffen und sich selbst daneben in einen weiteren Stuhl gelegt. "Wir waren wirklich Kumpel, und er war ein großartiger Kerl", so Meisner. Dann habe er zum Papst gesagt: "Heiliger Vater, ich bin froh, dass wir beide auf dem Kreuz liegen. Und ich bin auch froh, dass wir uns hier nicht angucken müssen, sondern beide in den Himmel gucken."

Glauben "wie Luft eingeatmet"

In dem Gespräch mit Meisner, das Bibel TV in der Sendung "Lauf des Lebens" am Montag (18.4.) um 21.15 Uhr ausstrahlt, erzählt der 82-Jährige auch von seinem Glauben. Dieser sei für ihn immer selbstverständlich gewesen. "So wie ich Vater und Mutter erlebt habe, so ist mir Gott in seiner Selbstverständlichkeit gegenübergetreten." Er habe als Kind den Glauben "eingeatmet wie die Luft". Seine Eltern und die Geschwister seien für ihn dabei "die Dolmetscher für Gott" gewesen.

Geburtstagstermin als Kind nicht gemocht

Als Kind habe er darunter gelitten, am 25. Dezember Geburtstag zu haben, gesteht Meisner in der Sendung. Das aber habe sich im Laufe des Lebens gegeben. "Es ist eine Auszeichnung, an Weihnachten den eigenen Geburtstag mit Jesus Christus zusammen zu feiern", so der Kardinal. Der in Breslau geborene Meisner war zu DDR-Zeiten von 1980 bis 1989 Bischof von Berlin, anschließend bis 2014 Erzbischof von Köln. 1983 erhob ihn Papst Johannes Paul II. in den Kardinalsstand.


Quelle:
KNA