Der kanadische Kurienkardinal Marc Ouellet (80) hat ein Buch über "Risiken und Chancen einer synodalen Kirche" verfasst. Das Buch wird am Dienstag in Rom vorgestellt. Es erscheint im katholisch ausgerichteten Verlag Edizioni Cantagalli (Siena).
Unter dem Motto der Synodalität hat Papst Franziskus einen Reformprozess angestoßen, der zu einer neuen Kultur des Gesprächs und der Beratung innerhalb der Kirche führen soll. Ihm ist die derzeitige Weltsynode gewidmet, deren zweite und abschließende Versammlung im Oktober für mehrere Wochen im Vatikan tagt.
Missionarische Umkehr oder Verwirrung?
Der italienische Titel des Buches lautet "Parola - Sacramento - Carisma", der Untertitel: "Chiesa sinodale - rischi - opportunita" (auf Deutsch: Wort, Sakrament, Charisma. Risiken und Chancen einer synodalen Kirche). Im Ankündigungstext für die Publikation heißt es:
"Was hält die Zukunft für eine synodale Kirche bereit? Missionarische Umkehr oder Verwirrung? Das sind die Fragen, die alle sich stellen, während das Volk Gottes ein historischer Termin unter dem unbequemen Zelt der Synodalität erwartet."
Der als konservativ geltende Ouellet leitete bis April 2023 die mächtige Vatikanbehörde für die Bischöfe. Für die Versammlungen der Weltsynode 2023 und 2024 wurde er von Papst Franziskus als Teilnehmer ernannt.
Weltsynode 2021-2024
Mit der Weltsynode hat Papst Franziskus in der katholischen Kirche etwas Neues geschaffen. Erstmals werden bei einer Synode Nicht-Bischöfe und Nicht-Priester im großen Umfang ein Stimmrecht haben, darunter auch Frauen.
Inhaltlich soll es vor allem um neue Wege der Mitwirkung der kirchlichen Basis bei wichtigen Entscheidungen in der katholischen Kirche gehen. Obwohl erstmals auch nicht geweihte Männer und Frauen ein Stimmrecht haben, handelt es sich kirchenrechtlich um eine Bischofssynode.
