Kardinal: Papstbesuch in Myanmar brachte leichte Fortschritte

Neuer Dialog

Nach dem Besuch von Papst Franziskus in Myanmar Ende November ist das Gespräch zwischen der katholischen Kirche im Land und der Militärführung etwas leichter geworden.

Papst Franziskus mit Aung San Suu Kyi / © Max Rossi (dpa)
Papst Franziskus mit Aung San Suu Kyi / © Max Rossi ( dpa )

Das berichtet der Erzbischof von Rangun, Kardinal Charles Bo, im Interview des privaten katholischen Pressedienstes ACI Stampa am Freitag. "Wir hatten die Möglichkeit eines Dialogs mit den Militärs zur Flüchtlingsfrage im Bundesstaat Kachin", berichtet Bo.

Neuer Dialog zwischen Kirche und Militär

Die auch von vielen Christen bewohnte Region leidet wie andere Landesteile Myanmars unter Auseinandersetzungen von Milizen und der Armee im Kampf um Rohstoffe und Drogen. In der Folge gibt es dort viele Binnenflüchtlinge.

Der neue Dialog zwischen Kirche und Militärs sei ermöglicht worden, weil der Papst nach seiner Ankunft in Rangun kurzfristig den Oberbefehlshaber der Armee, General Min Aung Hlaing, empfangen habe, sagte Bo. Die Selbsteinladung der Militärs ins Haus des Erzbischofs damals war gegen jedes diplomatische Protokoll und hatte für Verwunderung gesorgt.

Internationale Kritik schwäche Aung San Suu Kyi

Erneut kritisierte Kardinal Bo die internationale Kritik an De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi wegen ihres Verhaltens in der Rohingya-Krise. Die klischeehaften Vorwürfe schwächten die Politikerin in ihrem Einsatz für mehr Demokratie im Land. Zudem gefährdeten sie nicht nur zusätzlich das Schicksal der Rohingya, sondern das ganze Land, das von seinen internationalen Partnern isoliert werde.


Quelle:
KNA
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