Damit sind derzeit noch 131 der 206 Kardinäle der Weltkirche in einem möglichen Konklave stimmberechtigt. Üblicherweise liegt die Obergrenze der Wähler bei nur 120.
Rosa Chavez gilt als Friedensbotschafter auch über die Grenzen des Landes und Lateinamerikas hinaus, als Anwalt der Armen und besonders der Jugendlichen sowie als geduldiger Vermittler in Konflikten. Immer wieder prangerte er in der Vergangenheit Gewalt und Brutalität in seiner Heimat an und forderte Friedensgespräche zwischen der Regierung und den bewaffneten Mara-Gangs.
Europa warf er eine verfehlte Flüchtlingspolitik vor.
Mitarbeiter des ermordeten Erzbischofs Oscar Romero
Rosa Chavez war ein Mitarbeiter des ermordeten Erzbischofs Oscar Romero (1917-1980) und einer der stärksten Fürsprecher für dessen Heiligsprechung 2018. Romero, ein prominenter Vertreter der lateinamerikanischen Befreiungstheologie, wurde am 24. März 1980 in seiner Bischofsstadt San Salvador am Altar niedergeschossen. 1990 brachte Rosa Chavez das Seligsprechungsverfahren in Gang; 2015 sprach Papst Franziskus Romero selig und 2018 heilig.
Die Aufnahme des befreiungstheologisch inspirierten Chavez ins Kardinalskollegium 2017 reiht sich in zahlreiche ungewöhnliche Ernennungen durch Papst Franziskus ein. Normalerweise erhalten die Leiter großer Diözesen und nicht die ihnen zugeordneten Weihbischöfe den Kardinalsrang. San Salvadors als konservativ geltender Erzbischof Jose Luis Escobar Alas (63) war 2009 von Papst Benedikt XVI. ernannt worden.
Von Johannes Paul II. zum Weihbischof ernannt
Chavez, geboren am 3. September 1942 in der salvadorianischen Kleinstadt Sociedad, studierte Philosophie und Theologie, unter anderem an der katholischen Uni Löwen in Belgien. Er spricht neben Spanisch auch Französisch, Englisch, Portugiesisch und Italienisch.
1970 wurde er zum Priester geweiht. 1982 ernannte ihn Johannes Paul II. zum Weihbischof in der Erzdiözese San Salvador. Chavez ist zudem Pfarrer der Gemeinde San Francisco im Zentrum der Hauptstadt, Generalvikar des Erzbistums und Vorsitzender des katholischen Hilfswerks Caritas in Lateinamerika. 2020 musste er sich einer Prostata-Operation unterziehen.