Kardinal Schönborn zeigt sich erfreut über Olympia in Paris

"Olympische Spiele fördern die Menschlichkeit"

Der Eklat um die Darstellung des Letzten Abendmahls bei der Olympia-Eröffnung hat auch den Wiener Erzbischof geschmerzt. Er habe aber nicht laut protestieren wollen. Die Spiele selbst wertet der Kardinal aber als Erfolg.

Vor den Olympischen Sommerspielen, Olympia Paris 2024, die olympischen Ringe sind vor dem Obelisk von Luxor auf der Place de la Concorde zu sehen. Foto: / ©  Michael Kappeler/dpa (dpa)
Vor den Olympischen Sommerspielen, Olympia Paris 2024, die olympischen Ringe sind vor dem Obelisk von Luxor auf der Place de la Concorde zu sehen. Foto: / © Michael Kappeler/dpa ( dpa )

Der Eklat um die Darstellung des Letzten Abendmahls bei der Olympia-Eröffnung hat auch den Wiener Erzbischof geschmerzt. Er habe aber nicht laut protestieren wollen. Die Spiele selbst lobt der Kardinal.

Wien (KNA) Die Olympischen Spiele in Paris haben nach Überzeugung des Wiener Erzbischofs Kardinal Christoph Schönborn gezeigt: "Sport verbindet Menschen rund um die Welt. Faires Verhalten, gegenseitige Achtung, strenge Regeln der Wettkämpfe: All das trägt dazu bei, dass Menschlichkeit gefördert wird", schrieb Schönborn in der "Kronen Zeitung" (Sonntag).

"Kleine Pannen gehören dazu."

Bei einem solchen Ereignis "mit der grandiosen Eröffnung und der Schlussfeier" am Sonntag könne es nicht ausbleiben, "dass die eine oder andere Panne passiert". Eine kleine ist nach Schönborns Einschätzung, dass einem brasilianischen Surfer verboten wurde, Surfbretter mit Jesus-Emblemen zu benutzen, weil sie angeblich den Olympischen Regeln widersprechen.

Kardinal Christoph Schönborn / © Paolo Galosi/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Christoph Schönborn / © Paolo Galosi/Romano Siciliani ( KNA )

Als "eine große Panne" wertete der Kardinal in seiner Evangeliumsauslegung indes die kirchlicherseits viel kritisierte Persiflage auf das Letzte Abendmahl von Leonardo da Vinci während der Eröffnungsfeier. Mit Blick auf Jesus habe er allerdings darauf verzichtet, lautstark "gegen die traurige und respektlose Posse" zu protestieren, "auch wenn sie mich und viele Gläubige geschmerzt hat".

Kardinal Christoph Schönborn

Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn ist am 22. Januar 1945 in Skalken (Skalsko), Böhmen geboren. Noch im gleichen Jahr flohen er, sein Bruder und seine Mutter nach Niederösterreich. Aufgewachsen sind sie dann in der Region Vorarlberg. Nach der Matura trat er 1963 in den Dominikanerorden ein.

Er studierte Theologie und Philosophie in Walberberg, zwischen Köln und Bonn, und setzte seine Studien auch in Wien und Paris fort. Er wurde am 27. Dezember 1970 in der Wiener Dominikanerkirche zum Priester geweiht.

Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn / © Cristian Gennari (KNA)
Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn / © Cristian Gennari ( KNA )
Quelle:
KNA