In Syrien besteht nach Ansicht von Vatikanbotschafter Kardinal Mario Zenari Hoffnung auf eine Besserung der Lage. Sieben Jahre nach Kriegsbeginn lasse die Gewalt im Land generell nach. Die Situation bessere sich etwas, sagte Kardinal Zenari am Dienstag zum Hochfest Mariä Himmelfahrt gegenüber Radio Vatikan.
Hochfest in einer umkämpften Region
Erfreut äußerte sich Zenari, dass das Fest in diesem Jahr auch in den drei katholischen Gemeinden der Region Idlib mit ihren rund 700 Gläubigen begangen werden könne. Allerdings werde auch in einigen Regionen weiter gekämpft und es herrsche weiterhin viel Leid. Das gelte vor allem für die Region um Rakka. Dort sei von 200.000 Flüchtlingen seit April die Rede.
Hilfe für alle – egal ob Christ oder Muslim
Der Vatikanbotschafter dankte den christlichen Gemeinden in aller Welt für deren andauernde Hilfe. Schon im Januar habe die Caritas dank dieser Unterstützung in der stark zerstörten Millionenstadt Aleppo mehrere Zentren eröffnen können. Deren Hilfe komme Christen wie Nichtchristen zugute, so der Vatikanbotschafter. Das habe teils Verwunderung ausgelöst, da der Ostteil der größten syrischen Stadt komplett muslimisch geprägt sei. "Die Öffnung gegenüber allen" sei das Kennzeichen der Kirche in Syrien, so Zenari.
Der Botschafter erinnerte daran, dass "Religionsfreiheit und gegenseitiger Respekt in Syrien immer zufriedenstellend" gewesen seien. Maria sei nicht nur von Christen, sondern auch von Muslimen verehrt worden. Sie werde im Koran als Mutter des großen Propheten Jesus genannt.