Darüber informierte er Oberbürgermeister Thomas Hirsch (CDU) und den Stadtrat, wie die Stadt am Mittwoch mitteilte. Unberührt von der Aktion blieben die Liebe zu seiner Heimatstadt und sein Stolz, ein Landauer zu sein, so Wetter.
Hirsch sprach Wetter Respekt aus. Hirsch steht auch mit der Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Kontakt, auf deren Wunsch der Platz vor der Marienkirche als "Kardinal-Wetter-Platz" benannt wurde. Der Oberbürgermeister empfahl dem Stadtrat, vor weiteren Schritten die Beratung in der Kirchengemeinde abzuwarten.
In Ruhe mit der Frage befassen
Der katholische Dekan Axel Brecht erklärte auf Anfrage, die Gremien der Gemeinde wollten sich in Ruhe mit der Frage befassen und dabei die Gesamtlebensleistung Wetters in den Blick nehmen. Es gelte, Licht und Schatten eines Menschen zu würdigen. Wichtig sei auch, dass der "Kardinal-Wetter-Platz" postalisch ohne Bedeutung sei, weil niemand eine solche Adresse habe.
Die Pfarrei bekundete mit dem Bistum Verständnis und Respekt für Wetters Entscheidung. Er habe so Klarheit geschaffen.
Fehlverhalten in 21 Fällen vorgeworfen
Im Münchner Missbrauchsgutachten war dem früheren Speyerer Bischof Fehlverhalten im Umgang mit 21 Fällen vorgehalten worden. Wetter war vor seinem Wechsel nach München Bischof in Speyer.
Er übernahm Verantwortung für Missbrauchsfälle und räumte ein, sich vor 2010 nicht eingehend mit den fatalen und zerstörerischen Folgen von Missbrauchstaten für Kinder und Jugendliche auseinandergesetzt zu haben. Das mache für ihn sein Verhalten als Amtsträger verständlicher, es könne damit aber nicht gerechtfertigt werden.