Kardinal Woelki als päpstlicher Sondergesandter in Luxemburg

"Trösterin der Betrübten" für alle

Mit einem Gottesdienst hat das Erzbistum Luxemburg das seit 350 Jahren bestehende Patronat Mariens über die Stadt Luxemburg erneuert. Dazu gab es hohen Besuch vom Rhein.

Messe in der Kathedrale in Luxemburg / © Alain Feltes
Messe in der Kathedrale in Luxemburg / © Alain Feltes

"Welche Anziehungskraft doch dieser Ort ausstrahlt", sagte der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki bei der Messe in der Luxemburger Kathedrale, wo seit dem 17. Jahrhundert ein Marienbild verehrt wird. Woelki kam als Sondergesandter des Papstes für die Messe zum Abschluss der Muttergottesoktav, einer zweiwöchigen Wallfahrt.

In einer Botschaft von Papst Franziskus, die in der voll besetzten Kathedrale verlesen wurde, hieß es: "Die Gläubigen pflegen Maria als Trösterin der Betrübten anzurufen, um in der Sorge Trost, in Krankheit Linderung und im Tod Heil zu erlangen." Woelki betonte, es sei ein Auftrag an die Gläubigen, sich besonders für die betrübten Menschen einzusetzen, darunter vor allem auch die Flüchtlinge.

"Bunt, interkulturell, ökumenisch"

Während der vergangenen beiden Wochen waren Menschen aus dem Großherzogtum und den benachbarten Ländern in die Kathedrale gepilgert. "Aus unserer Sicht war es eine gute Oktave, bunt, interkulturell, ökumenisch", zog Bistumssprecher Roger Nilles Bilanz. Nach Schätzungen seien zu dem Jubiläum deutlich mehr als die sonst üblichen rund 60.000 Pilger gekommen.

Bis zum Herbst finden zahlreiche Veranstaltungen rund um das Patronat statt. Erstmals in der Geschichte wird das Marienbild zwischen Mai und Oktober Station in anderen Kirchen der Stadt machen. In der Kathedrale ist eine Ausstellung über die Muttergottes zu sehen. Im Zeichen des Jubiläums stehen auch die Nacht der Kathedralen am 21.
Mai und das Wochenende der offenen Kirchen am 4. und 5. Juni. Am Vorabend von Mariä Himmelfahrt findet am 14. August eine Lichterprozession mit dem Marienbild statt. Am 9. Oktober ist eine Messe mit Erneuerung des Patronatsversprechens geplant.

Patronat schon seit dem 17. Jahrhundert

Die Ursprünge des Patronats der Gottesmutter Maria liegen im Jahr 1624. Damals trugen Studenten des Jesuitenkollegiums ein aus Lindenholz geschnitztes Muttergottesbild vor die Stadtmauern. Die Figur, die heute in der Luxemburger Kathedrale steht, erhielt den Namen "Trösterin der Betrübten". 1666 wurde sie zur Patronin der Stadt Luxemburg, 1676 des gleichnamigen Herzogtums gewählt.


Quelle:
KNA